Wie Du Dein Rhythmusgefühl mithilfe von Rhythmuskarten spielerisch verbessern kannst


Rhythmusgefühl mit Rhythmuskarten verbessern

 

Rhythmuskarten bewähren sich in meinem Musikunterricht als praktische Hilfsmittel für die Verbesserung des Rhythmusgefühls.

 

Dabei sind sie rasch erstellt und verleihen auch komplexeren Lerninhalten eine spielerische Note.

 

Als aufwärmende Rhythmusübung bieten sie sich ebenfalls hervorragend an – nicht nur für Schlagzeug und Cajon, sondern ebenso für andere Musikinstrumente wie das Klavier.

 

Da ich die Kärtchen unglaublich gerne verwende - und auch meine Schüler*innen von deren Vorteile überzeugt sind - stelle ich sie Dir in diesem Beitrag näher vor.

 

Außerdem erwartet Dich eine praktische Bastelanleitung für eigene Rhythmuskarten. Das Tolle ist: Grundsätzlich brauchst Du also lediglich Stift, Papier und Schere, um von deren Vorteilen zu profitieren.

 

Klingt gut? Auf geht's! :-)

Was sind Rhythmuskarten eigentlich?

Rhythmuskarten sind Kärtchen aus Papier oder einem vergleichbaren Material, auf denen Notenwerte und Pausenwerte stehen.

 

Dabei gibt es unterschiedliche Formen davon:

 

  • In diesem Beitrag stelle ich Dir die Variante mit Viertelnoten vor. Jede Karte enthält also Pausen- oder Notenwerte, die zusammengenommen exakt diesen Wert ergeben.
  • Möglich ist darüber hinaus, ganze Takte aufzuschreiben. Oder auch halbe Takte beziehungsweise Mischformen davon. Erlaubt ist also, was gefällt und Deinen Lernerfolg unterstützt. :-)
  • Kärtchen mit dem Thema Synkopen sind außerdem spannend. Da punktierte Noten hierbei eine wichtige Rolle spielen, wirst Du im Umkehrschluss viel mit Pausenwerten hantieren.

 

Bei der Auswahl und Zusammenstellung der unterschiedlichen Taktarten hast Du ebenfalls freie Hand. Sie könntest Du direkt auf das Kärtchen schreiben, oder aber auf einem eigenen Blatt unterbringen. Entscheidest Du Dich für Ersteres, ist die Sache klar.

 

Steht die Taktart hingegen einzeln, bist Du flexibler. Jetzt kannst Du sie beispielsweise ändern, indem Du einfach eine andere Rhythmuskarte auswählst. Dementsprechend musst Du natürlich auch den Rhythmus anpassen. Diese Übemethode funktioniert mit der in diesem Beitrag vorgestellten Variante am besten.

Bastelanleitung für Deine Rhythmuskarten

Schön ist, dass Du für diese Lernidee lediglich

 

  • ein Blatt Papier

  • eine Schere und

  • einen Stift

 

benötigst.

 

Alternativ dazu lassen sich die Rhythmuskarten auch aus buntem Tonpapier* (*Werbung) herstellen. Entscheidest Du Dich hierfür, kannst Du den einzelnen Notenwerten unterschiedliche Farben zuordnen:

 

  • Viertelnoten = Rot

  • Achtelnoten = Blau

  • Sechzehntelnoten = Grün

  • Achteltriolen = Gelb

 usw.

 

Legst Du Wert auf eine ansprechende Optik in Verbindung mit einer langen Kartenhaltbarkeit, lassen sich die farbigen Rhythmuskarten anschließend laminieren. Dies gelingt mithilfe von handelsüblichen Laminiergeräten.

 

Ob laminiert oder nicht spielt für den Lerneffekt selbstverständlich keine Rolle. Die Aufschrift macht's – und zu dieser kommen wir jetzt. :-)

Notenwerte, Pausen und Taktarten aufschreiben

4/4 Takt Rhythmuskarten basteln
4/4 Takt

Was auf Deinen Kärtchen steht, entscheidest Du individuell. Ich schlage vor, Dich dabei an Deinen aktuellen Musikunterrichtsinhalten zu orientieren.

 

Schließlich ist es wenig sinnvoll, mit Sextolen oder Zweiunddreißigstelnoten zu hantieren, wenn Du diese noch nicht kennengelernt hast. Dies gilt ebenso für die ausgesuchten Taktarten.

 

Schreibe Deine Noten- und Pausenwerte sowie Deine Taktarten nun gut leserlich auf und schneide sie aus. Ist das geschafft, kannst Du Deine ersten Rhythmen legen. Sie enthalten etwa Achtelnoten, Viertel und Achtelpausen.

 

So sehen ein paar meiner binären Beispiele aus:

Rhythmusgefühl 3/4 Takt
3/4 Takt

Aufgrund des herrlichen Wetters habe ich meinen Arbeitsplatz kurzerhand nach draußen verlegt. Vor allem für Musiker*innen mit „lauteren“ Musikinstrumenten nicht zu verachten: Übungen mit Rhythmuskarten lassen sich orts- und zeitunabhängig durchführen.

 

Du kannst sie schließlich auch

 

  • klatschen,
  • singen oder
  • sprechen.

 

Bodypercussion und die rhythmischen Kärtchen sind außerdem eine tolle Kombination. :-) Es braucht also nicht immer ein Musikinstrument, um Dein Rhythmusgefühl zu schulen. Aber dazu kommen wir gleich.

Rhythmus im 7/8 Takt
7/8 Takt

Würde ich Dir sämtliche Verwendungsmöglichkeiten der rhythmischen Kärtchen vorstellen, ich säße Morgen noch am Rechner. Da sich dies mit meinen Plänen für heute überschneidet, stelle ich Dir lieber meine Top 3 vor. :-)

 

Mit diesen kannst Du Dein Rhythmusgefühl nachhaltig verbessern.

 

Sei unabhängig von meinen Beispielen selbst kreativ und überlege Dir Übungen, die auf Deine musikalischen Ziele zugeschnitten sind.

5/4 Takt Rhythmuskarte
5/4 Takt

1. Rhythmen singen oder sprechen


Kannst Du einen Rhythmus nicht singen oder sprechen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Du ihn richtig spielen kannst. Die Betonung liegt auf richtig. :-)

 

Übung:

  • Lege Dir einen Takt zurecht und sprich diesen.

 

Ich verwende hierfür gerne Laute wie „Ba“, „Bum“, „Bada“, „Bap“ etc.

 

Hast Du das noch nie gemacht, könnte Dich diese Übung zugegebenermaßen etwas Überwindung kosten.

 

(Ich kann mich noch erinnern, als ich meine ersten Rhythmen als Jugendliche gesprochen habe. Damals war es mir peinlich, doch ich bin froh, mich getraut zu haben. Wie oft mich mein damaliger Schlagzeuglehrer dazu motivieren musste, habe ich jedoch vergessen. ;-)

 

Suche Dir bei Berührungsängsten mit dieser Aufgabe am besten einen ruhigen Raum, in dem Du Dich ihr ungestört widmen kannst. Je öfter Du Dich an das Singen/Sprechen herantraust, umso einfacher wird es.

 

Irgendwann – ich spreche aus Erfahrung – magst Du nicht mehr darauf verzichten. :-) Lies Dir diesbezüglich gerne auch meinen Beitrag zum Thema Rhythmussprache durch. Darin findest Du wertvolle Tipps und Impulse für die Arbeit mit diesem für mich unverzichtbaren Hilfsmittel.

2. Rhythmen klatschen und stampfen


Natürlich, der Klassiker darf nicht fehlen:

 

  • Du legst Dir wieder einen Rhythmus Deiner Wahl zurecht. Als Nächstes brauchst Du einen Grundschlag, den Du mit Deinem Fuß stampfst. Der 4/4 Takt ist stets eine gute Wahl dafür. Darauf klatschst Du Deinen Rhythmus- et voilà, läuft. :-)

 

Achtung:

 

Slow doooown. Beginne nicht zu schnell (zu langsam beginnende Schüler*innen habe ich noch nie beobachten können), Du sollst das Tempo konstant beibehalten können.

 

Funktioniert das erst so lala, teste am besten meine vorgestellte Sing- und Sprechübung aus. Gerne kannst Du Dein Metronom zusätzlich integrieren. Gleiches gilt für Lieder oder Playalongs.

 

Tipp:

 

Wenn Du noch nie einen Rhythmus geklatscht und gestampft hast, empfehle ich den Einstieg mit "einfacheren" Rhythmen. Finde Dich also erst mit einem 4/4 Takt zurecht, der vielleicht nur Viertelnoten und -pausen enthält. Funktioniert das gut, kannst Du den Schwierigkeitsgrad immer noch steigern. :-)

 

Einen zu komplexen Takt würde ich für den Start deshalb nicht wählen, weil dadurch oft Unsicherheit ins Spiel kommt. Vor allem in Kombination mit einem zu schnellen Übetempo kann das entmutigen - und das muss definitiv nicht sein!

Rhythmuskarten basteln
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3. Rhythmen vorstellen


Übung Nummer drei bietet sich hervorragend an, wenn Du Dein Rhythmusgefühl in öffentlichen Verkehrsmitteln verbessern möchtest. Sie erinnert an das Blattlesen und ist ruhig:

 

  • Den von Dir gelegten Takt stellst Du Dir einfach vor.

 

Wie klingt er gesprochen/gesungen?

 

Wie würdest Du ihn auf Deinem Musikinstrument spielen?

 

 

Offensichtlich: Dein inneres Ohr ist hierbei stark gefragt. :-)

 

Vom Schwierigkeitsgrad her ist diese visualisierende Übung sicherlich nicht ohne, doch die Mühe lohnt. So lassen sich mithilfe Deiner Vorstellungskraft ganze Lieder lernen, bevor Du sie auf Schlagzeug, Cajon und Co. überträgst.

 

Gib hierzu unbedingt einmal die Schlagworte "mentales üben Musik" in einer Suchmaschine Deiner Wahl ein. Wenn Du Sportler*in bist, kommt Dir dieses Prinzip mit Sicherheit bekannt vor.

Bonus-Runde: Mit Rhythmuskarten üben und sie aufbewahren


Für die Aufbewahrung Deiner rhythmischen Kärtchen bietet sich eine besondere Box an: die Rhythmus-Box. (Ja, die Kreativität in der Namensgebung ist überschaubarer. :-D)

 

Hierbei handelt es sich um eine spezielle Kiste, die nur für dieses musikalische Hilfsmittel gedacht ist. Zusätzlich bietet sie weitere Übemöglichkeiten für Dich:

 

  • Gib zum Beispiel Kärtchen mit ganzen Takten hinein. Anschließend ziehst Du eines, ohne hinzusehen. Den darauf stehenden Takt klatscht oder sprichst Du nun vom Blatt. Alternativ dazu lässt er sich direkt auf Dein Musikinstrument übertragen.
  • Sind einzelne Noten- und Pausenwerte auf Deinen Karten zu finden? In diesem Fall überlegst Du Dir eine bestimmte Taktart und ziehst nun so oft, bis Du die passende Anzahl an Bausteinen in der Hand hältst. Nun bringst Du die Kärtchen in eine gewünschte - oder spontane - Reihenfolge. Anschließend klatschst, sprichst oder spielst Du das Ergebnis wieder.
  • Mit der Rhythmus-Box arbeite ich sehr gerne auch im Rahmen meines Unterrichtsgeschehens. Gamification ist einfach ein Thema, das mir am Herzen liegt. Denn mit Spaß lernst es sich doch einfach am besten, oder? :-) Mach daher gerne den Praxistest, wenn Du Musiklehrer*in bist!

 

Klingt spannend? Im Beitrag zur Rhythmus-Box findest Du weiterführende Informationen und Übetipps dazu. :-)

Dein Rhythmusgefühl verbessern? Das ist immer eine gute Idee!

Ich glaube nicht daran, dass ein gutes Rhythmusgefühl angeboren ist. Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass jeder von uns dieses positiv beeinflussen kann.

 

Die richtigen Werkzeuge, Geduld und natürlich Disziplin beim Üben vorausgesetzt.

 

Meine in diesem Beitrag vorgestellten Rhythmuskarten sollen Dich dabei unterstützen, Dein Rhythmusgefühl zu verbessern. Nebenbei schulen sie Deine Fähigkeiten in Sachen Noten lesen, was auch nicht zu verachten ist. :-)

 

Schreibst Du Deine Karten außerdem selbst, setzt Du Dich noch intensiver mit den darauf abgebildeten Notenwerten außeinander. Egal, ob Du dafür ein schlichtes Blatt Papier oder auf farbenfrohes Tonzeichenpapier* (*Werbung) wie aus diesem Beitrag setzt.

 

Viel Spaß beim Basteln und Spielen! :-)

 

Manu ♪

Für Dich schreibt


Musik machen Bloggerin

 

Hey, ich bin Manu Holmer! :-) Auf meinem Blog findest Du hilfreiche Impulse und Praxistipps für das Musizieren mit Spaß & Köpfchen.

 

So helfe ich Dir dabei, Dein volles Potenzial als Musiker*in zu entfalten.

 

Yeah!


Schlagzeug Übungen
Cajon Rhythmen
Rhythmik Triolen


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