Üben von Musik – was ist das?

Üben von Musik erklärt

 

Üben ist nicht auf die Musik beschränkt. Du kennst es:

 

Damals in der Schule wurde fleißig Mathe geübt, irgendwann folgten die ersten Fahrstunden.

 

Vielleicht kannst Du Dich auch noch an den Gehirnjogging-Hype vor einigen Jahren erinnern. Auch da wurde fleißig geübt … glaube ich. :-D

 

Vor Kurzem wollte ich ein neues Video für meinen YouTube-Kanal Schlagzeug- und Wortspielerin drehen. Als Thema hatte ich mir Tipps zum regelmäßigen Üben ausgesucht.

 

Beim Aufnehmen kam ich an einem Punkt jedoch ins Stocken. Es handelte sich dabei um eine Antwort auf diese scheinbar simple Frage: Was ist üben eigentlich?

 

Ja, auf den ersten Blick ist sie klar: Du lernst einen neuen Stoff oder festigst bereits vorhandenes Know-how. Du optimierst also Deine Fähigkeiten und Fertigkeiten. Doch ist das wirklich schon die Essenz vom Üben in der Musik?

 

Nachfolgend möchte ich der Sache gerne näher auf den Grund gehen. Gerne gemeinsam mit Dir, wenn Du magst. :-)

Üben ist ... eine mögliche Definition

Beim Üben geht es darum, neue musikalische Aufgaben so oft zu wiederholen, bis Du sie sicher beherrscht. Gleichzeitig musst Du üben, wenn Du Dich bei bestimmten Inhalten verbessern oder sie festigen möchtest.

 

Sie umfassen daher nicht nur

 

  • Grooves,

  • Fills oder

  • die Liedbegleitung.

 

Auch

 

  • der musikalische Ausdruck,

  • Dein Rhythmusgefühl und

  • das musiktheoretische Verständnis

 

können verbessert und damit geübt werden.

 

Wenn ich mir meine persönliche Definition so durchlese, bin ich jedoch noch nicht zufrieden. Denn wichtige Punkte fehlen noch.

... Deine Kreativität ausleben

Ja, beim Üben optimierst Du Bewegungsabläufe. Lernst musikalische Zusammenhänge und erreichst nach und nach eine hohe Spielsicherheit. Gleichzeitig verbesserst Du Deine Kreativität.

 

Denn durch das Gelernte bist Du dazu in der Lage, die Strukturen von Musik einfacher zu erkennen. Das wiederum bringt Dich auf ganz neue eigene Ideen – Du erkennst also nicht nur, sondern kannst Deine Erkenntnisse auch selbst anwenden.

 

Das ist übrigens auch eine mögliche Definition von Kreativität:

 

Bereits Bestehendes in einer für Dich neuartigen oder ungewöhnlichen Form miteinander zu verbinden.

 

Nehmen wir doch diesen Schlagzeug Groove als Beispiel:

Musik üben am Beispiel eines Schlagzeug Beats

Bei ihm handelt es sich um einen klassischen Standardbeat, den viele Schlagzeuger*innen nach einigen wenigen Übestunden spielen können.

 

Das ist großartig, kratzt jedoch nur an der Oberfläche. Denn spulst Du ein wenig in der Zukunft vor, erkennst Du die schier unendlichen Möglichkeiten, die in diesem einzelnen Groove schlummern.

 

Mit fortschreitender Erfahrung am Set weißt Du nämlich beispielsweise,

 

  • dass Du die Achtelnoten in der Hi-Hat orchestrieren könntest. Du verteilst sie also auf ein anderes Instrument wie etwa das Ride, um eine andere Klangfarbe zu erhalten.

 

  • Auch hast Du die Erfahrung gemacht, dass der Rimclick anstelle der „normal“ gespielten Snare manchmal viel besser klingt.

 

  • Was vor allem am Schlagzeug gerne unterschätzt wird, sind die verschiedenen Dynamiken. Mit fortschreitender Spielerfahrung bemerkst Du: Leise zu trommeln ist oft nicht nur schwieriger als brachial laut, sondern in Sachen musikalischer Ausdruck nicht selten auch eine viel stimmigere Wahl.

 

Diese Aha-Momente oder Learnings kommen nicht von ungefähr. Klar, jetzt werden sie keine Überraschung mehr für Dich sein. Oder Dein*e Schlagzeuglehrer*in teilte sie bereits mit Dir.

 

Jedoch macht es einen großen Unterschied, ob Du sie liest und hörst, oder sie selbst erfährst. Letzteres passiert beim Üben.

Üben von Musik ist ebenso: Hingabe oder Commitment

Üben von Musik: Was ist das?

 

Weißt Du, warum mein Schlagzeug Hugo und meine Cajon Edna heißt?

 

Weil ich eine Beziehung zu meinen Musikinstrumenten pflege.

 

Was komisch klingt – und vielleicht auch ist, who knows – verdeutlicht einen weiteren schönen Nebeneffekt vom Üben.

 

Nämlich den, die Zeit mit und an Deinen Instrumenten so richtig schätzen zu lernen. Als unbezahlbare Auszeit von Dingen, die Dir im Gegensatz zum Musizieren wenig Kraft geben.

 

Üben und die damit einhergehende Disziplin, die Wiederholungen und das Durchbeißen müssen nämlich keine nervige Pflichtübung sein. Egal, ob für Kinder oder Erwachsene. Vielmehr erlaubt Dir das Trio, Deine Freude am Lernen auszuleben und an Deinen ganz persönlichen Herausforderungen zu wachsen.

 

Meine Definition vom Üben geht also klar über das Musizieren hinaus. Für mich bedeutet es auch, als Mensch zu wachsen.

 

Du erlebst herrliche Momente wie das Gefühl nach dem ersten Gig als Krönung Deines Engagements. Gleichzeitig lernst Du, mit weniger schönen Emotionen umzugehen. Sei es, weil Du das zweite Konzert in den Sand gesetzt hast oder einen bestimmten Cajon Rhythmus auch nach zig Wiederholungen noch nicht spielen kannst.

Spaß haben = üben?!

Üben macht neben all seinen Lerneffekten einfach nur Spaß! Bitte was? Ja, das ist mein voller Ernst. :-) Ich weiß nicht, wie es Dir da geht, aber … Auch beim Üben musizierst Du ja. Selbst dann, wenn es oft nicht danach klingt.

 

Zigfaches Wiederholen, millimetergenaue Justierungen Deiner Bewegungsabläufe oder das Verstehen musikalischer Strukturen – all das fordert Dich. Gleichzeitig fördert es Dich aber eben auch.

 

Und das ist das Tolle daran: Du machst beim Üben immer etwas Sinnvolles. Auch, wenn Du Dein Ziel verfehlst oder neu anpassen musst. Die Beschäftigung mit Deinem Musikinstrument ist stets gut genutzte Zeit.

 

Der Weg ist beim Üben von Musik also bereits ein eigenständiges Ziel. Das zu erkennen ist nicht zuletzt in Sachen Motivation unglaublich hilfreich. Denn neben Spaß kann Musik machen manchmal auch ganz schön frustrierend sein. Es gilt also, sich den Faktor Spielfreude regelmäßig vor Augen zu führen.

 

Übrigens: Unter https://www.meyer-gitarre.de/gitarre/ueben/uebetipps/index.html findest Du weitere lesenswerte Facts und Tipps zu den Themen üben & musizieren.

Fazit: Große Erfolge beginnen im Kleinen

Üben ist lernen, wiederholen und festigen von Inhalten.

 

Gleichzeitig ist es aber auch Musik machen, kreativ sein und Spaß haben. Disziplin oder Durchhaltevermögen sind dabei kein Widerspruch, wenn Du mich fragst. Sie haben vielmehr ihren ganz eigenen Charme.

 

Denn stell es Dir doch so vor:

 

Wenn Dir beim Musizieren alles ultra leicht fallen würde, wäre das eine Selbstverständlichkeit für Dich. Musst Du Dich jedoch auch einmal so richtig in ein Thema reinknien, weißt Du Deine Fortschritte gleich viel mehr zu schätzen.

 

Mir geht es zumindest so. Selbst der kleinste Schritt in die richtige Richtung wird dann zum großen Erfolg.

 

Und das ist doch eine wundervolle Sache, oder? :-)

 

In diesem Sinne: viel Spaß beim Üben!

 

Manu

Für Dich üben kann ich nicht. Aber schreiben


Tipps zum Üben von Musikinstrumenten

Heyhey, grüß Dich! :-) Mein Name ist Manu Holmer und ich schreibe für Dich über hilfreiche Tipps zum Musizieren.

 

Egal, ob am Schlagzeug, der Cajon oder in Sachen Musiktheorie - so helfe ich Dir dabei, Deine Ziele als Musiker*in zu erreichen.

 

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