Musikspiele eignen sich ideal dazu, Unterrichtsstoff kurzweilig zu vermitteln.
Unabhängig davon, ob Rhythmus oder Melodie auf dem Lehrplan steht.
Da ich meine klangvollen Spieleideen selbst gerne als Einstieg in ein neues Themengebiet oder Aufwärmübung zum Start einer Musikstunde verwende, möchte ich Dir in diesem Blogartikel meine drei Favoriten näher vorstellen.
Deren Mehrwert spricht für sich.
So schulen die drei Musikspiele ganz nebenbei
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das Hörverständnis
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die Kreativität
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die Konzentrationsfähigkeit
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das Rhythmusgefühl sowie
- soziale Kompetenzen
Das Erfahren von Freude am Musizieren sowie das Abbauen eventueller Berührungsängste gegenüber einem Instrument sind zusätzliche Pluspunkte, mit denen diese Spiele meinen Unterricht bereichern.
Bei meiner Arbeit mit Erwachsenen leisten meine drei schönsten Musikspiele daher ebenfalls gute Dienste.
Gleiches gilt für meinen musikalischen Obstkorb, mit dem selbst komplexe Taktarten, Notenwerte und Pausenzeichen greifbar werden.
1. Das Vorspiel-Nachspiel-Spiel
Beim ersten Musikspiel geht es darum, sich gegenseitig Rhythmen oder Melodien vorzuspielen.
Diese sollen möglichst korrekt wiedergegeben werden.
Für Anfänger*innen am Schlagzeug oder an der Cajon empfehle ich, maximal vier Schläge vorzugeben.
Dies geschieht durch Person A. Im Anschluss daran ist Person B gefragt, das gerade Gehörte in instrumentaler und rhythmischer Hinsicht genau nachzuspielen.
Gelingt dies, darf ein Punkt an den erfolgreichen Nachspieler vergeben werden. Sollte sich jedoch ein Fehler einschleichen, bekommt der Vorspieler den Punkt gutgeschrieben.
Meine Erfahrung zeigt, dass das Punktesystem zusätzlich motiviert.
Gleichzeitig bereichert das Vorspiel-Nachspiel-Spiel auch ohne kompetitive Facette den Unterricht von Kindern jeden Alters.
Schön ist zudem, dass sich die kurzweilige Herausforderung mit fast jedem Musikinstrument und auch mit Gesang oder rhythmischer Sprache umsetzen lässt.
Hierzu ein Beispiel mit Egg Shaker* (Werbung) und selbst ausgesuchten Worten:
Musiker A rasselt zweimal und nennt die Worte „Pferd“ sowie „Obst“. Musikerin B spielt und spricht dies nun nach. Im Anschluss daran stellt sie ihre rhythmisch-vokale Idee vor, die gerne auch von Musiker C oder D interpretiert werden darf.
Zu beachten ist hierbei, dass ebenso wie bei jedem anderen Musikinstrument ein möglichst steter Puls eingehalten wird.
Fällt dies dem aktuell nachspielenden Kind schwer, kann die Gruppe mitklatschen oder stampfen.
Übrigens:
Die Wörter müssen nicht zwingend aus einer Silbe bestehen.
„Apfelkuchen“, „Katze“ oder - für den kleinen Lacher unter erwachsenen Nachwuchsmusikern geeignet -„Steuervergünstigungsabbaugesetz“ zu integrieren, bereitet in der Regel ebenfalls keine Probleme.
Um Langeweile in einer größeren Gruppe zu vermeiden, empfehle ich, den Rhythmus tutti wiederholen zu lassen.
2. Welches Tier ist gesucht?
Bereichert dieses Musikspiel die Unterrichtsstunde, sind Klangenthusiasten ab vier Jahren tierisch gut drauf.
Es zeichnet sich vor allem durch seinen kreativen Charakter aus.
Zusätzlich lernen die Musizierenden die Wirkung von verschiedenen Dynamiken in der Musik kennen:
Jedes Kind darf sich vom Hund über den Blauwal bis hin zum T-Rex ein Tier aussuchen.
Dieses soll mithilfe passender Klänge „umspielt“ werden.
Zunächst stellen die Musizierenden jedoch eine Frage wie
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Ist Dein Tier laut oder leise?
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Hat es Fell oder Schuppen?
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Lebt es an Wasser oder an Land?
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Ist es gefährlich oder ungefährlich?
So folgt nach jeder Antwort eine neue Frage, bis das Gesuchte gefunden ist.
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Bewegt sich die Wahl eher schwerfällig, soll ein entsprechend langsamer Rhythmus als Antwort dienen.
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Um ein Tier mit Fell zu beschreiben, eignet sich das Streichen über eine Trommel besonders gut.
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Gefährliche Erdenbewohner lassen sich durch lauter werdende schnelle Schläge darstellen.
Integriere ich diese Lernidee in meine Unterrichtsstunden, sind die Tiere vorab nicht bekannt.
Die musikalischen Antworten sind in der Regel ausreichend, um nach einigen Runden auf die Lösung zu kommen.
Es ist jedoch ebenso möglich, Tiere vorab festzulegen und diese mithilfe von Kärtchen an die Musiker und Musikerinnen zu verteilen.
3. Ich packe meinen Koffer und nehme mit ... - Rhythmus Version
Als letzte Idee im Bunde soll eine Abwandlung des bekannten Kinderspiels „Ich packe meinen Koffer und nehme mit ...“ in der rhythmischen Version vorgestellt sein.
Vor allem vor den Ferien integriere ich dieses in einer ihrer drei Formen gerne in meinen Lehrplan.
a.) Sitzen wir zu zweit am Schlagzeug, beginnt Person A beispielsweise mit einem Schlag auf der Snare. Person B packt nun den Snareschlag und einen weiteren Ton in den imaginären Koffer, etwa das Tiefe Tom.
Ein Gewinner oder eine Gewinnerin ist dann gefunden, wenn sich jemand verspielt oder nicht mehr weiter weiß.
b.) Möchten wir dieses Musikspiel und die Cajon verbinden, sind die Regeln identisch. Uns stehen lediglich weniger Klänge – in meinem Fall Tip, Slap und Bass - zur Verfügung.
Gleiches ist der Fall, sorgt es in Kombination mit Bongos, Congas oder anderen Rhythmusinstrumenten für lehrreiche Unterhaltung.
Soll der Koffer in einer größeren Trommelgruppe gepackt werden, scheiden die Teilnehmer*innen im Gegensatz zur Variante mit dem Schlagzeug nach und nach aus.
Die letzte Person, die den Rhythmus korrekt schlagen kann, gewinnt das Musikspiel.
Preise gibt es bei mir übrigens nicht, da wir als Musizierende alle gewinnen.
Möchtest Du aber zusätzliche Anreize schaffen, könntest Du Fleißkärtchen* (Werbung) oder Belohnungssticker als Gewinn überreichen.
c.) Selbst wenn keine Instrumente vorhanden sind, lässt sich mein Klangspiel ohne nennenswerten Aufwand in die Stunde integrieren. Bodypercussion ist an dieser Stelle das Zauberwort:
Person A darf zunächst klatschen, auf den Oberschenkeln patschen oder schnipsen. Person B imitiert das Gehörte und bringt sich mit einem zusätzlichen Klang ein. Gleiches gilt für Person C, D und E.
Der Rhythmus baut sich wieder so lange auf, bis ein Teilnehmer übrig bleibt.
Wir wollen: Spielend einfach lernen!
Ich bin davon überzeugt, dass Spaß ein wesentlicher Faktor für den nachhaltigen Lernerfolg darstellt.
Meine Musikspiele habe ich aus exakt diesem Grund erdacht:
Rhythmen, Melodien und instrumentale Besonderheiten nicht nur Kindern spielerisch einfach zu vermitteln.
Noch mehr tolle Musikspiele findest Du übrigens bei der Ideenwerkstatt Musikpädagogik meiner lieben Bloggerkollegin Bianca.
Vorbeischauen lohnt hier auf jeden Fall!
Schließlich sind sie nicht nur für Kinder ein lehrreicher Spaß. ;-)
Hab eine tolle Zeit und viel Spaß beim Musizieren!
Manu
PS:
Dir haben meine drei schönsten Musikspiele gefallen?
Sie findest Du auch in meiner PDF-Ideensammlung Einfach rhythmisch!, die Dir die Vorbereitung Deiner Unterrichtsstunden einfacher machen soll.
Ich schreibe für Dich
Heyhey und schön, Dich auf meinem Blog begrüßen zu dürfen. :-) Ich bin Manu Holmer und schreibe für Dich über Schlagzeug, Cajon & Musik im Allgemeinen.
Mit meinen Praxistipps helfe ich Dir dabei, die oder der Musiker*in zu werden, die oder der Du sein möchtest.
Bist Du eine Lehrkraft, machst Du das auch – und ich unterstütze Dich mit meinen Inhalten gerne dabei.
So machen wir die Welt gemeinsam schöner, weil musikalischer. Yeah! :-)
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Thomas (Samstag, 13 August 2022 08:18)
Deine Texte sind leider sehr schwer verständlich und nicht vorlesbar. Die Gender-Ideologie ist eine Kunstsprache, die ausschließlich das Geschlecht betont. Wir sind mehr als männlich oder weiblich. Weiter sind Menschen mit ganz vielen Facetten. Hier scheitert Gendern.
Manu Holmer (Samstag, 13 August 2022 12:03)
Hi Thomas, lieben Dank für Dein Feedback. :-)
Ich weiß nicht, ob Du Dich ausschließlich auf den vorliegenden Text beziehst, aber er hat laut meinen beiden Flesch-Index-Rechnern einen Wert von 45 bzw. 56. Das wird als durchschnittlich eingestuft.
Bezüglich der Gendersternchen gibt es meines Wissens Plugins bzw. Add-ons für den Browser, die sie entfernen sollen.
Ich kann Dir da leider keine Empfehlung geben, da ich sie selbst nicht nutze.
Alternativ dazu kannst Du Dir den Text natürlich jederzeit gerne in ein Schreibprogramm kopieren und ihn nach Deinen Wünschen anpassen, wenn Du ihn für Deinen Musikunterricht nutzen möchtest.
Und:
Klar sind wir Menschen mehr als unsere Geschlechter.
Das ist doch selbsterklärend, nicht?
Ich kenne natürlich die Vor- und Nachteile, die das Gendern mit sich bringt.
Meine Entscheidung dafür habe ich entsprechend sorgsam durchdacht.
Wenn für mich persönlich die Vorteile überwiegen, dann handle ich entsprechend.
Ich schreibe auf meinem Blog sowieso immer aus meiner eigenen, subjektiven Perspektive.
Als ich 2017 mit diesem Blog startete, habe ich übrigens auch nicht gegendert.
Das entwickelte sich erst im Laufe der Zeit, nach diversen Gesprächen, Kontakten und Erfahrungen in der (konzertierenden) Musikbranche.
Vielen Dank in jedem Fall für Deinen Kommentar. :-)
Ich schätze den sachlichen Austausch immer sehr, vor allem auch, wenn Meinungen verschieden sind.
Liebe Grüße
Manu ♪
Patrick (Mittwoch, 13 September 2023 06:33)
Hey Manu,
Ich habe alle 3 dieser Spiele schon mit verschiedenen Klassen gespielt und es war immer ein großer Hit, danke!
Das Spiel mit den Tieren finde ich besonders cool. Ich habe immer einen großen Tisch mit zahlreichen verschiedenen Instrumenten vorbereitet, die die Kids auch oft noch gar nicht so gut kannten. Diese zu erkunden und währenddessen herauszufinden, was ihr Tier gut beschreibt und wie sie die Fragen beantworten können war immer sehr spaßig.
Weiter so!
Manu Holmer (Mittwoch, 13 September 2023 09:22)
Hi Patrick,
danke für Deinen Kommentar und freut mich total, dass die Spiele so gut ankommen. :-)
Ein großes Merci auch für den Einblick in Deinen Unterricht, das ist ja mal eine klassse Idee mit dem Tisch und den Instrumenten.
Habt auch weiterhin ganz viel Spaß und eine schöne Zeit! :-)
LG
Manu