Die musikalische Skala oder: Wie Du Deinen Übefortschritt einfach selbst prüfen kannst

Bei der musikalischen Skala geht es einfach gesagt darum, Deine Spielfortschritte anhand Deiner eigenen Spielsicherheit zu bewerten.

Das kannst Du im Unterricht, aber auch alleine für Dich.

Deine Gefühle fühlst schließlich nur Du.

Und so funktioniert das Übe-Konzept in Deinem Alltag:

1. Du machst eine bestimmte Übung.
2. Im Anschluss an die Übung stellst Du Dir diese Frage: Wie sicher fühle ich mich dabei auf einer Skala von 1 - 10?
3. Ordnest Du Dich auf der 8 oder darüber ein, ist das sehr gut. Der Übestoff sitzt dann schon recht sicher.
4. Bewegst Du Dich auf der Skala hingegen bei der 7,99 oder darunter, ist Dein Einsatz gefragt. Natürlich auch darüber, wenn der Stoff wirklich bombenfest sitzen soll.
5. Du bist zufrieden mit dem Ergebnis? Wunderbar! :-)

Variiere Deine Übungen nun: Funktionieren sie auch sehr langsam oder überaus schnell genauso sicher?

Was sagt Deine musikalische Skala dazu?

Natürlich ist es auch hier wieder wichtig, Dir selbst gegenüber ehrlich zu sein.

Das kann manchmal ernüchternd sein.

Auf der anderen Seite lernst Du so am meisten.

Übrigens empfehle ich Dir nicht nur für die Arbeit mit der musikalischen Skala, Dich beim Üben aufzunehmen.

So hörst und siehst Du, wo Dir Deine Ohren noch Streiche spielen.

Oder aber, wo Du Gefühl und Wirklichkeit noch in Einklang bringen kannst.

Natürlich kann ich Dir viel erzählen.

Auch wenn sich die musikalische Skala in meiner Unterrichtspraxis bewährt - das muss nicht automatisch für Dich gelten.

Daher probiere am besten selbst aus, ob sie Dich weiterbringt.

Folgende Gedanken zu jeder Stufe auf der Skala werden Dich dabei unterstützen.

Individualisiere sie gerne:

Stufe 1: Du hast absolut keinen Plan davon, was Du gerade machst.

Stufe 2: Du verstehst, wohin diese musikalische Reise irgendwann gehen soll. 

Stufe 3: Du kennst Dich schon einigermaßen aus. Vielleicht.

Stufe 4: Jetzt hast Du es verstanden. Es wird. Yeah! :-)

Stufe 5: Du kannst die Übung spielen - wenn auch noch unsicher.

Stufe 6: Ok, läuft bei Dir: Bald klingt das Geübte richtig gut.

Stufe 7: Du bemerkst: Ist gar nicht so schwer. Üben bringt's.

Stufe 8: Du spielst die Musik! :-)

Stufe 9: Du rockst wie die Großen. Zu 90 %.

Stufe 10: Warum besuchst Du noch einmal den Musikunterricht? ;-)

Es gibt viele tolle Seiten an der Musik.

Eine ist, wie ich finde, ihre rhythmische Struktur.

In der Musik baut unglaublich viel aufeinander auf.

Bist Du schön länger dabei, erzähle ich Dir nichts Neues. :-)

Daher ist der Einsatz der musikalischen Skala auch so sinnvoll:

Du schließt eine Übung nämlich erst dann ab, wenn Du Dich wirklich sicher oder sogar sehr sicher mit ihr fühlst.

Idealerweise könntest Du den geübten Stoff im Schlaf spielen.

Und das klingt nicht nur gut - diese Sicherheit ist auch spürbar.

Für Dich UND Dein Publikum

• Musst Du beim Üben hingegen noch nachdenken,
• stolperst Du über gewisse Stellen im Takt
• oder ist ein stark nach oben oder unten angepasstes Tempo für Dich unspielbar?

In diesem Fall wird Deine Zahl eher im unteren Bereich der Skala liegen.

Folglich solltest Du Dich nochmal hinters Instrument sitzen und üben.

Hierbei profitierst Du automatisch von einem weiteren Vorteil:

• Da Du Deine Aufmerksamkeit auf Deine Spielsicherheit richtest, lernst Du bewusst.

Du kannst bei der Arbeit mit der Skala nicht durch Deinen Übestoff hetzen.

Es sei denn, Du bist bei der 10. Dann ist es jedoch an der Zeit, Dir neue Herausforderungen zu suchen.

Denn das Spielen von 10-er Stoff ist nicht länger üben. Es ist die Pflege Deines musikalischen Repertoires.

In diesem Sinne:

Viel Spaß beim Ausprobieren der musikalischen Skala!

Ich bin gespannt, ob sie auch Dir hilft.

Aber davon gehe ich schwer aus.

Alles Liebe Dir.

Manu