
Triolen verstehen und spielen - davon handelt dieser Beitrag. Doch lass uns mit der Erklärung von zwei Fachbegriffen als Icebreaker beginnen.
Chemiker oder Mathematiker geben diesen eine andere Bedeutung, wir benötigen sie jedoch im musikalischen Kontext.
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Binär: Gerade Unterteilung der Noten in Achtel, Sechzehntel, Zweiundreißigstel etc.
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Ternär: Unterteilung der Noten in Achtel- oder Vierteltriolen sowie Sextolen
Der Terminus binär beschreibt „normal“ gespielte Grooves oder Fill-Ins.
Diese beinhalten von der einfachen Achtelnote über die beliebte Sechzehntelnote bis hin zur Zweiundreißigstel alle „geraden“ Notenwerte.
Im Gegensatz dazu werden die ternären Triolen gerne als „ungerade, springend oder rund“ empfunden. Die Worte setzte ich deswegen in Anführungszeichen, weil sie lediglich das persönliche Empfinden widerspiegeln.
Zusätzlich gibt es noch weitere Unterteilung der Viertelnoten, die N-Tolen.
Zu diesen zählen etwa die Septole oder Quintolen, die ich in diesem Blogartikel nicht behandle. An dieser Stelle sei gesagt, dass sie bei mir generell wenig bis keine Verwendung in der Musikpraxis finden.
Triolische und binäre Musik im Vergleich
Bevor wir uns weiter mit der Theorie befassen, hören wir uns am besten zwei Songbeispiele für ternäre und binäre Musik an.
Das erste Lied stammt von einer meiner Lieblingsbands, Led Zeppelin. Drummerlegende John „Bonzo“ Bonham groovt sich mit seinem unverkennbaren Halftime-Shuffle durch Fool In The Rain.
Veröffentlicht wurde dieses Must-hear für Rhythmusbegeisterte im Jahr 1979 auf In Through The Out Door.
Mein binäres Beispielstück Highway to Hell aus dem gleichnamigen Album stammt aus der Feder von AC/DC und wurde ebenfalls 1979 veröffentlicht.
Die Musiker aus Down Under demonstrieren in diesem Songklassiker einen straighten Groove, der seit über 30 Jahren rockt. Am Schlagzeug lauschen wir Phil Rudd, einem der besten Drummer der Welt. Yeah! :-)
Dank Triolen beschwingt durchs Musiker*innenleben
Möchten wir Achteltriolen spielen, unterteilen wir jede Viertelnote in drei Schläge. Folglich zählen wir:
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1e+ 2e+ 3e+ 4e+
(Sprich: Eins e und Zwei e und Drei e und Vier e und)
Andere Zählmöglichkeiten wären außerdem
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1-er-lei 2-er-lei 3-er-lei 4-er-lei
oder
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Tri-o-le Tri-o-le Tri-o-le Tri-o-le
Diese sollen der Vollständigkeit halber genannt sein, auch wenn ich Letzterer nichts abgewinne.
Mein Favorit ist in jedem Fall die erste Option, 1e+ 2e+ 3e+ 4e+.
Übergänge von Sechzehntel oder Achtelnoten zu Triolen gelingen so fast ohne Änderung der Zählweise. Probiere dies gerne einmal aus:
Tri-o-le Tri-o-le Tri-o-le Tri-o-le / 1e+e 2e+e 3e+e 4e+e
oder
1e+ 2e+ 3e+ 4e+ / 1e+e 2e+e 3e+e 4e+e
Und, was zählt sich für Dich einfacher? :-)
Alles im Fluss: Triolen Übungen für Cajon und Schlagzeug
Runden wir diesen Blogpost am besten mit zwei Übungsblättern für Cajon und Schlagzeug ab. So bleibt das Gelesene keine Theorie, sondern lässt sich umgehend in die Praxis übertragen.
- Nimm Dir in jedem Fall ausreichend Zeit für das Erfassen der vorgestellten Grooves und Fill-Ins.
- Überlege Dir vorab, wie diese klingen und spreche oder singe sie wenn möglich.
- Achte außerdem auf ein angemessenes Tempo, um einen entspannten Spielfluss zu erreichen. Fehler lassen sich hierdurch vermeiden.
Essenziell ist nicht nur bei diesen Übungen, jeden Schlag bewusst auszuführen. Hetze Dein Spiel nicht und achte auf eine exakte Länge der Pausen.
Schließlich solltest Du das Gelernte zu triolischen Songs spielen, um ein Gefühl für diese spannende Notenunterteilung zu erhalten. Langsame Bluesstücke und Balladen eignen sich hierfür besonders gut.
Viel Spaß wünsche ich dabei und wie immer: Hau rein! :-)
Manu ♪
Ich schreibe für Dich

Mein Name ist Manu Holmer und ich schreibe für Dich über Musiktheorie, Schlagzeug & Cajon. Auch praktische Übetipps und weitere spannende Themen erwarten Dich auf meinem Blog.
So helfe ich Dir dabei, die oder der Musiker*in zu werden, der oder die Du schon immer sein wolltest. Yeah! :-)
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