5 Anzeichen dafür, dass Du keinen Musikunterricht nehmen solltest

„Soll ich oder soll ich nicht? Bringt er mich weiter? Aber teuer ist er schon, oder? Und aufwendig! Wobei: Eigentlich nicht. Ich lerne ja auch viel. Hmm … Ich weiß nicht …“

 

Und so stellst Du Dir die Frage, ob Du Musikunterricht nehmen sollst, noch heute – und morgen in zehn Jahren.

 

Ende.

 

Das können wir so stehen lassen, oder?

Nein, da kommt natürlich noch mehr. :-)

 

Ursprünglich sollte dieser Beitrag davon handeln, welche Vor- und Nachteile Musikunterricht Dir als Schüler*in bietet.

 

Dann dachte ich mir aber:

 

Hey, warum nicht vorab klären, ob U-Stunden überhaupt infrage kommen? Deren negative und positive Aspekte kann ich auch später noch beleuchten.

 

Gedacht, getan:

 

Im nachfolgenden Artikel stelle ich Dir fünf Anzeichen vor, an denen Du erkennen kannst, dass Musikunterricht zumindest zum jetzigen Zeitpunkt keine sonderlich gute Idee ist.

1. Musikstunden sind Dir semi-wichtig und stressen Dich unnormal

Prioritäten!

 

Musikunterricht bedarf ein klares Ja – besser Yeah! - Deinerseits. Mein Tag hat nur 24 Stunden, Deiner auch. Ziehst Du Aktivitäten wie schlafen, arbeiten, essen, atmen und LEBEN ab, bleibt hiervon wenig übrig.

 

Mach also besser keinen Schmarrn und verbringe diese Stunden nicht mit Kompromissen.

 

  • Stresst Dich die Aussicht auf Musikunterricht, ist das nicht gut.
  • Überlegst Du bereits vor der aktuellen Stunde, welche Ausrede Deine "spontane Abwesenheit" nächste Woche entschuldigt, ist das nicht gut.
  • Bist Du heilfroh, wenn Du Deine Zeit im Lernbereich endlich abgesessen hast, ist das ... Na, zumindest könnte es schlimmer sein. ;-) Aber gut ist dies auch nicht. 

 

Dies gilt ebenso für die regelmäßige Beschäftigung mit Deinem Instrument. Stichwort: richtig üben.

 

Ist stets diese oder jene Sache wichtiger als Dein Musikunterricht, solltest Du Dir Gedanken machen, ob er Dein Leben wirklich bereichert.

 

Freilich, manchmal ist spontane Mehrarbeit angesagt, Du wirst krank oder musst einem lieben Freund beim Umzug unter die Arme greifen. Kein Ding – Absagen sind hier nur allzu verständlich.

 

Fühlst Du Dich vor, während und/oder nach der Stunde gestresst, ist dies jedoch ein klares Alarmzeichen für Dich. Finde unbedingt heraus, warum das so ist.

 

Es könnte etwa sein, dass die jetzige Form Deiner Lehreinheiten nicht zu Deinem Alltag passt. In diesem Fall empfehle ich zu überlegen, wo Du optimieren kannst.

 

So wäre denkbar

  • zweiwöchige statt einwöchige Unterrichtsintervalle zu vereinbaren
  • auf flexible Gutscheinstunden oder Online Unterricht zu setzen

Außerdem bieten manche Lehrer*innen Hausbesuche an. Ich bin hiervon keine Freundin, weiß aber von Kollegen*innen, dass dieses Angebot gerne angenommen wird.

2. Du bist beratungsresistent

Als Musiklehrerin möchte ich Dir etwas beibringen. Das tue ich, indem ich meine Expertise aufbereite und meine Unterrichtsinhalte auf Deine Wünsche, Bedürfnisse sowie Ziele anpasse.

 

Hierbei bin ich auf Deine Mitarbeit angewiesen – jemanden zu seinem musikalischen Glück zu zwingen ist nicht mein Stil. Zaubern kann ich außerdem nicht. Leider. :-P 

 

Und ja: Du darfst und sollst hinterfragen, welchen Nutzen Dir etwa die Ausführung einer bestimmten Übung bringt.

 

Liest Du meinen Blog schon länger, weißt Du, dass ich kritisches Denken stets begrüße. ;-)

 

Schwierig wird es für Dich dann, wenn Du Dich gegen jeden erhaltenen Ratschlag sträubst.

 

Seien wir ehrlich: Nimmt ein Schüler oder eine Schülerin keine professionellen Anweisungen an, ist der Besuch des Unterrichts wenig sinnvoll.

3. Musikunterricht ist Dir zu teuer

Bist Du nicht gewillt, eine angemessene Summe in exzellente Inhalte zu investieren – auch dann kann ich Dich leider nicht in meinen Räumlichkeiten begrüßen.

 

Die Sache ist die:

 

Qualitativer Musikunterricht darf und muss angemessen kosten.

 

Kein Selbstständiger oder Selbstständige, zu denen häufig auch Lehrer*innen an Musikschulen zählen, wird hochwertigen Unterricht zum Schnäppchenpreis anbieten KÖNNEN.

 

Würde z. B mein Honorar stark sinken, müsste ich dies mit einer gesteigerten Schüleranzahl ausgleichen.

 

Dies ist für Dich als Lernenden schlecht, da wir Menschen uns nicht < 10 Stunden am Stück konzentrieren können. Die Unterrichtsqualität würde also im Laufe eines exorbitant langen Arbeitstages unweigerlich fallen.

 

Aus diesem Grund solltest Du bereit sein, Deinem Musiklehrer oder -lehrerin auch um Deiner selbst willen eine faire Vergütung zuzugestehen.

 

Du darfst ebenso wenig vergessen: Geld ist nicht nur Zahlungsmittel, es drückt auch Wertschätzung aus. Möchtest Du hervorragenden Unterricht genießen, führt an einer darauf abgestimmten Bezahlung kein Weg vorbei.

4. Eigentlich wärst Du viel lieber woanders, aber nicht im Musikunterricht

Jeder sagt, Du müsstest Unterricht nehmen, um ein grandioser Musiker oder eine grandiose Musikerin zu werden?

 

Folgender Vergleich ist abgedroschen, aber passend:

 

Würdest Du von der nächsten Brücke springen, wenn es jeder täte?

 

Nein? Dito.

 

Du MUSST im Grunde genommen gar nichts, sofern Du mit den Konsequenzen leben kannst.

 

Hast Du keine Lust auf regelmäßigen Musikunterricht – hey, dann zwinge Dich doch nicht dazu. Finde andere für Dich passende Lösungen.

 

Auch ohne professionelle Anleitung kannst Du Dein Lieblingsinstrument lernen. Gut, es wird nicht unbedingt leichter, aber möglich ist es dennoch.

 

Hast Du an Deinen Musikstunden keinen Spaß, werden sich Lernerfolge außerdem nur schleppend einstellen. Uncool und alles andere produktiv.

 

In diesem Fall ist es sinnvoller, Dein eigener musikalischer Mentor zu werden.

Keinen Musikunterricht nehmen

5. Du willst es besser wissen - Stichwort: Autodidakt

Autodidakten sind Lernende, die sich ihr Wissen in Eigenregie aneignen. Hierbei bestimmen sie das Tempo selbst, ebenso die Inhalte und Lernmethoden.

 

Baust Du Deinen Wissensschatz autodidaktisch auf und aus, genießt Du freie Hand beim Gestalten Deiner musikalischen Zeit.

 

Dies ist einerseits großartig, da Du Verantwortung für Dich und Deine Resultate übernimmst.

 

Andererseits könnte es sein, dass Du neutrales Feedback einer Lehrperson vermisst. Höchst individuelle Fragen wie

 

  • Ist meine Stickhaltung so in Ordnung?

  • Kannst Du kurz meine Schlagtechnik checken?

  • Was soll ich verändern, um besser zu klingen?

 

lassen sich naturgemäß nicht durch einseitig interagierende Medien wie YouTube Videos oder Lehrbücher beantworten.

 

Eine gute Anlaufstelle für interessante Inhalte sind sie dennoch.

 

Auch dann, wenn Du bereits Musikstunden erhältst. 

 

Aber ich schweife ab ...

 

Ich hoffe in jedem Fall, dass Dich mein vorgestelltes Quintett dabei unterstützt, Deine Entscheidung für oder gegen Musikunterricht zu erleichtern. :-)

 

Interessierst Du Dich dafür, wie eine (fiktive) Unterrichtsstunde am Schlagzeug oder an der Cajon aussehen kann, empfehle ich folgende Artikel:

Schlagzeug Probestunde mit Jack


Cajon Probestunde mit Max




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