Bodypercussion im Musikunterricht: Vorteile, Tipps und Ideen zum Ausprobieren

Musizieren mit dem Körper Bodypercussion Grundschule

 

Bodypercussion oder doch lieber rhythmisches Sprechen?

 

Zum Glück müssen wir uns nicht entscheiden.

 

Beide lassen sich nämlich wunderbar im Musikunterricht verbinden.

 

Juhu! :-)

 

Ich habe bereits darüber geschrieben, warum Rhythmussprache eine großartige Bereicherung für Lernende jeden Alters ist.

 

Heute sehen wir uns die Körperklänge und ihre kindgerechten Vorteile in der Grundschule an.

 

Passend dazu teile ich im folgenden Blogbeitrag

 

  • bewährte Praxis-Tipps,
  • Unterrichtsideen
  • und Impulse,

 

die Du direkt in Deinem Musikunterricht mit Grundschulkindern ausprobieren kannst.

 

Druckbereite Unterrichtsmaterialien zum Thema Bodypercussion findest Du zudem bei Eduki, etwa in meinem wachsenden Materialpaket.

Was ist Bodypercussion einfach erklärt?

Lass uns am besten mit einer gemeinsamen Definition starten:

 

Bodypercussion ist einfach gesagt das Musizieren mit dem Körper als Rhythmusinstrument

 

Dabei geht es aber weniger ums Singen oder Sprechen. 

 

Vielmehr sind perkussive Körperklänge wie das

 

  • Klatschen,

  • Stampfen oder

  • Schnipsen mit den Fingern 

 

gefragt.

 

Auch das Patschen auf Bauch oder Oberschenkeln gehört dazu. 

 

Ebenso das Schnalzen mit der Zunge - oder das Kratzen am Kopf.

 

Bodypercussion beschreibt also rhythmische Klänge, die Musizierende ihrem Körper entlocken können.

 

Fügst Du die Stimme hinzu, handelt es sich bei der Verbindung laut Wikipedia um Body Music.

Warum Bodypercussion über die Grundschule hinaus begeistert

Bodypercussion verbindet die Freude an der Bewegung mit der Liebe zum Musizieren.

 

Es zeichnet sich durch seinen spielerischen Ansatz aus, wobei neben

 

  • dem rhythmischen Verständnis auch
  • die kindliche Motorik und
  • das Wir-Gefühl

 

der Gruppe gestärkt werden. 

 

Schön ist ebenso, dass keine zusätzlichen Instrumente angeschafft werden müssen.

 

Der Körper ist beim Lernen ja immer mit dabei. 

 

Auch bietet die Arbeit mit dem Körper in Sachen Lautstärke einen genialen Vorteil:

 

Bodypercussion kann laut, mittel oder flüsterleise sein - selbst in großen Gruppen.

 

Und das wie gesagt ganz ohne Instrument.

 

Daher eignet es sich perfekt zum täglichen Musizieren.

 

Egal, ob im Klassenzimmer oder zu Hause.

Diese Bodypercussion-Übung macht Grundschulkindern den Einstieg leicht

Bodypercussion haucht der teils doch recht abstrakten Rhythmik Leben ein.

 

Das ist für mich der größte Vorteil der Körperklänge, nicht nur in der Grundschule.

 

Schau Dir dazu gerne das folgende Notenbeispiel an. 

 

Es zeigt eine einfache Bodypercussion-Übung, die Kinder spielerisch ergehen können. 

 

So setzt Du sie mit Noten um:

Bodypercussion Übungen Ideen
Bodypercussion-Übung 1: Kinder lernen, verschiedene Rhythmen stampfend zu verinnerlichen
  • Kind A darf gehend den Viertelpuls im Takt vorgeben.
  • Kind B stampft passend dazu die Achtelnoten.

 

In der Zeit, in der Kind A einmal stampft, stampft Kind B also zweimal. 

 

Zwei Achtelnoten passen ja in eine Viertelnote.

 

Diese Übung kannst Du natürlich auch mit einer größeren Gruppe durchführen:

 

  • Bestimme dazu einfach die SuS, die jeweils die Viertel- und Achtelnoten gehen. 
  • Alternativ dazu kannst Du alleine Stimme A oder B übernehmen.
  • Achte nur darauf, dass das Tempo für alle Lernenden passt.

 

Übrigens kannst Du so auch die Pausen in der Musik erlebbar machen:

 

Kommt eine Viertelpause im Takt vor, bewegt sich einfach niemand.

 

Auch schön. :-)

Bodypercussion ohne Noten unterrichten: Praxis-Tipp

Die Bodypercussion-Übung von gerade eben kannst Du wunderbar mit Noten umsetzen, z. B. via Tafelbild.

 

Jedoch sind Noten nicht für jede Klasse die beste Wahl.

 

Die Lösung?

 

Wenn ich notenfrei unterrichte, setzte ich am liebsten auf 

 

  • lange, 
  • kurze und 
  • sehr kurze 

 

Töne als symbolische Platzhalter für die Notenwerte. 

 

  • Eine Viertelnote wäre zum Beispiel ein langer Ton.
  • Zwei Achtelnoten werden durch zwei kurze Töne ersetzt. 
  • Und vier Sechzehntelnoten werden einfach zu vier sehr kurzen Tönen.

 

Ja, ich weiß: 

 

Die Vorgaben "lange oder kurze Töne" sind viel weniger konkret als unsere "echten" Notenwerte.

 

An dieser Stelle ist das aber nicht wichtig. 

 

Schließlich sollen die Kinder erst einmal ein Gefühl für Bodypercussion bekommen.

 

Es geht darum, einen Fuß ins Thema zu bekommen.

 

Und:

 

Du als Lehrkraft kannst jederzeit dafür sorgen, dass die Noten (und Pausen) rhythmisch korrekt gespielt werden. 

 

Ich spreche dafür zum Beispiel entweder

 

  • in einer Taktsprache oder
  • die bekannten Zählzeiten (1 +, 2 etc.) 

 

mit.

 

Das kann ich Dir ebenfalls empfehlen.

Bodypercussion Vorteile: Darum arbeite ich mit den Körperklängen

Bodypercussion Ideen Musikunterricht Tipps

 

Wann immer ich Bodypercussion in meinen Musikunterricht integriere, mache ich das also aus drei verschiedenen Gründen:

 

  1. Um ein komplexes Thema wie Rhythmik einfach zu veranschaulichen – es soll greifbar werden.

 

Rhythmik wird oft als komplex oder abstrakt empfunden.

 

Grundschulkindern geht es hier nicht anders als vielen Erwachsenen.

 

Aus diesem Grund setze ich auf Bodypercussion, wenn ich Rhythmen anschaulich lehren möchte.

 

Die Arbeit mit Körperklängen besitzt eine spielerische Natur, was Berührungsängste nimmt.

 

  1. Damit noch mehr Leben in die Bude kommt.

 

Kennst Du die unterschiedlichen Lerntypen?

 

Einer davon ist der haptisch-kinästhetischer Lerntyp.

 

Er beschreibt, über das Anfassen und Fühlen zu lernen.

 

Daher nutze ich Bodypercussion sehr gerne auch, um diesem Lerntyp gerecht zu werden.

 

Zugleich bringt das Musizieren mit dem Körper im wahrsten Sinne des Wortes Leben in die Bude.

 

Denke an unsere Übung mit dem Ergehen der Viertel- und Achtelnoten zurück.

 

Nach langem Sitzen oder einem generell stressigen Lerntag tut es einfach gut, sich zu bewegen.

 

  1. Weil es sich mit Spaß deutlich leichter lernt.

 

Genauso wie schöne Musikspiele lockert Bodypercussion den Unterricht auf. 

 

Es macht einfach Spaß, Musik mit dem eigenen Körper zu machen. 

 

Diese Freude am Tun hilft Kindern dabei, leichter zu lernen. 

 

Und nachhaltiger - wie auch die nächste Unterrichtsidee beweist.

We Will Rock You! Eine schöne Unterrichtsidee, die direkt ins Ohr geht

Er stampft zweimal.

 

Und dann ein Klatschen

 

Wiederholung!

 

Schon ist der Rhythmus-Hit von Weltrang fertig:

 

We Will Rock You aus dem Hause Queen.

 

Die meisten Kinder kennen das Lied oder zumindest seinen Rhythmus schon in der Grundschule. 

 

Sie erfassen ihn extrem schnell, vor allem auch in einer Gruppe.

 

Daher eignet sich We Will Rock You perfekt dazu, Bodypercussion im Musikunterricht einzuführen.

 

Der Rhythmus im 4/4 Takt, der aus zweimal 

 

  • zwei Achtelnoten (stampfen) und
  • einer Viertelnote (klatschen) 

 

besteht, wird den kompletten Song hindurch gespielt.

 

Das sorgt für eine tolle Routine und viel Spielsicherheit bei den Kindern.

 

So sehen mögliche Bodypercussion Noten für den Queen-Beat aus:

Rhythmus Bodypercussion We Will Rock You Queen

Tipps zur Liedbegleitung von We Will Rock You mit Bodypercussion

Wenn Du We Will Rock You mit Bodypercussion begleiten lassen möchtest, dann 

 

  • übe den Rhythmus häppchenweise und angemessen langsam ein.
  • Die Musik kommt erst dann dazu, wenn sich wirklich jedes Kind sicher fühlt. 
  • Du kannst vor der Liedbegleitung auch schon sanft differenzieren, wenn Du magst. Veränderungen der Lautstärke bieten sich dafür super an.

 

Der Vorteil der frühzeitigen Differenzierung liegt auf der Hand:

 

Die vielen Wiederholungen stärken die Spielsicherheit aller Kinder spürbar. 

 

Je öfter sie einen Rhythmus korrekt wiederholen und hören, desto natürlicher wird er für sie. 

 

Der Rhythmus oder Takt wird also automatisiert. 

 

Und dieser hilfreiche Automatismus ist es letztlich auch, den wir beim Musizieren haben wollen.

Lieder mit Bodypercussion begleiten: Alternativen zum Rock-Klassiker von Queen

We Will Rock You ist ein echter Klassiker im Musikunterricht. 

 

Daher kann es sein, dass ihn Deine SuS schon kennen. 

 

Das ist aber nicht schlimm, denn es gibt so viel großartige Musik da draußen. 

 

Auch diese drei Songs eignen sich wunderbar für die Liedbegleitung mit Bodypercussion:

 

Ein echt cooles Lied mit maritimer Note. Ist aber schon recht flott. Daher: Rhythmus langsam und zunächst ohne Musik einstudieren.

 

DER Ragtime schlechthin. Außerdem erfahren wir zu Beginn des Videos ein wenig mehr über das Leben und Schaffen des Musikers Scott Joplin.

 

Tolle Songs? Check. Coole Body Beats? Check! Wenn es moderne Hits für das Musizieren mit dem Körper sein dürfen, dann wirst Du bei Bruno Mars fündig. Count On Me ist ein tolles Beispiel dafür - und ein wenig einfacher zu begleiten als sein Hit Uptown Funk.

Zusammenfassung: Bodypercussion und seine vielen Vorteile

Das Musizieren mit dem Körper ist ein lehrreicher Spaß.

 

Es bietet tolle Vorteile für Musizierende jeden Alters.

 

Nachfolgend möchte ich daher noch einmal die Pluspunkte aufzeigen, die Bodypercussion im Musikunterricht mit Grundschulkindern ausmachen.

 

Wenn Du druckbereite Unterrichtsmaterialien suchst, dann schau Dir gerne mein Bodypercussion-Materialpaket bei Eduki an.

 

Meine Arbeitsblätter und Bildkarten machen es Dir leicht, Deine SuS für Rhythmik zu begeistern.

Bodypercussion Arbeitsblätter Grundschule

1, 2, 3: Der Körper wird zum Rhythmusinstrument

Einen Körper haben wir alle.

 

Daher ist Bodypercussion besonders leicht zugänglich.

 

Das trifft auch auf Rhythmussprache zu.

 

Bei den Körperklängen kommt jedoch noch die motorische Note ins Spiel.

 

Das ist ein Vorteil, mit dem Bodypercussion über die Grundschule hinaus überzeugt.

Bodypercussion macht Rhythmik erlebbar

Noten- und Pausenwerte wirken zu Beginn ziemlich abstrakt.

 

Da dürfen wir schon ehrlich sein, oder?

 

Hilfsmittel wie Bodypercussion unterstützen jedoch dabei, ihre Komplexität deutlich zu reduzieren.

 

Das baut auch Berührungsängste ab, was eine tolle Grundlage für die lebenslange Freude am Lernen ist.

 

Bodypercussion kann dadurch auch der erste Schritt sein, selbst ein Musikinstrument lernen zu wollen.

Mit dem Körper zu musizieren? Immer gerne!

Egal, ob wir 

 

  • Klavier,
  • Schlagzeug
  • oder Blockflöte

 

spielen:

 

Es ist keine gute Idee, um 03:00 Uhr morgens Musik zu machen.

 

Auch nicht an leiseren E-Drums.

 

Dennoch gibt es musikalische Aktivitäten, die rund um die Uhr in die Klangwelten einladen.

 

Bodypercussion als vergleichsweise leises "Instrument" ist eine davon.

Die Körperklänge fördern die Kreativität

  • Wie klingt das Ticken einer Uhr auf dem Körper?
  • Mit welchen Körperklängen kannst Du einen bestimmten Cajon-Rhythmus simulieren?
  • Wodurch klingt dieses Lied noch cooler – mehr stampfen oder doch zusätzliches Klatschen?

 

Bodypercussion ist eine hervorragende Möglichkeit, die Kreativität zu fördern.

 

Überlege Dir an dieser Stelle gerne selbst, wie Du Dein aktuelles Lieblingslied mit Deinem Körper begleiten kannst. 

 

Und probiere das natürlich auch aus. :-)

Bodypercussion macht Spaß - alleine und in der Gruppe

  • Musik, 
  • Bewegung und
  • das gute Gefühl,

 

gemeinsam etwas Großartiges erschaffen zu haben: 

 

Auch das lässt das Musizieren mit den Körperklängen zum schönen Erlebnis für alle Beteiligten werden.

 

Spaß kommt bei der rhythmischen Unterrichtsidee niemals zu kurz.

 

Wenn spielerisches Lernen gefragt ist, dann steht Bodypercussion (nicht nur) in der Grundschule hoch im Kurs. 

 

Es macht halt einfach Freude.

Bodypercussion stärkt das Rhythmusgefühl spielerisch

Rhythmus ist mehr als

 

  • eine Sechzehntelpause,
  • die punktierte Note oder
  • unsere Definition vom Takt.

 

Er ist der Herzschlag der Musik.

 

Beispiel gefällig?

 

  1. Lege ein Lied auf, das Deine SuS kennen und mögen. (z. B. We Will Rock You von Queen)

  2. Entscheidet Euch für einen Bodypercussion-Rhythmus, den ihr gemeinsam dazu spielt.

  3. Übt den Groove sorgfältig ein: langsam, fehlerfrei und so, dass sich alle sicher fühlen.

  4. Kombiniert ihn mit dem Lied, wenn ihr den Rhythmus sicher spielen könnt.

  5. Wiederholt das – und habt Spaß dabei! :-)

     

Bei dieser aktivierenden Bodypercussion-Übung kannst Du auch verschiedene Stimmen zuteilen.

 

Diese verbindet ihr zu einer Einheit, wenn jede Stimme gut sitzt.

 

Vielleicht darf es dazu auch ein Mitmachlied wie Wir freuen uns! sein.

 

Es kombiniert Bodypercussion und das Singen mit Klavierbegleitung.

 

Du siehst schon:

 

Bodypercussion in der Grundschule ist extrem facettenreich.

 

Das ist jedoch nur eine Eigenschaft, die es so wertvoll im Musikunterricht mit Kindern macht.

 

Alles Liebe Dir.

 

Manu Holmer


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