
Schlagzeug selbst lernen?
So ganz oder Lehrer oder Lehrerin?
Geht das überhaupt? Klar, das ist möglich.
Dann bist Du ein Autodidakt oder eine Autodidaktin an den Drums.
Auch cool. :-)
Gleichzeitig mag ich Dir nichts vormachen:
Autodidaktisch die Drums zu meistern ist für viele Musiker*innen eine hausgemachte Hürde.
Jedoch hast Du gute Gründe dafür, warum Du Schlagzeug selbst lernen willst. Daher sollen die Nachteile auch nicht Thema dieses Beitrags sein.
Hier teile ich vielmehr 9 geniale Tipps mit Dir.
Du erfährst also, worauf Du als Autodidakt oder Autodidaktin an den Drums unbedingt achten musst.
Schließlich sollst Du ja rocken und nicht den Kopf hängen lassen.
Ready? Auf geht's! :-)
Stelle Dir einen individuellen Plan zusammen (1)
Egal, ob Du akustisches Schlagzeug oder E-Drums selbst lernen möchtest – Du musst wissen, wohin die Reise geht.
Also: Was möchtest Du Dir selbst beibringen? Und wie?
Ein gutes Schlagzeug Lehrbuch halte ich für unverzichtbar, wenn Du ohne Lehrkraft vorgehen möchtest. Es gibt Dir einen roten Faden vor, den Du ansonsten im Musikunterricht erhalten würdest.
Lernst Du zum Beispiel nur mit YouTube-Videos, fehlt Dir der Überblick.
Als Anfänger*in weißt Du in der Regel nämlich nicht, welchen Schritt Du vor dem nächsten machen sollst.
Überlege Dir daher zunächst, was Du lernen möchtest. Schreibe Dir dafür einen Plan. Beginnen solltest Du natürlich mit den Basics wie
-
der Stickhaltung,
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den technischen Basics und
-
natürlich der Auswahl des richtigen Instruments.
Auch sollten die Drumsticks zu Dir uznd Deinen Bedürfnissen passen.
Schlagzeug selbst lernen heißt, einen Schritt nach dem anderen machen zu wollen (2)
Im ersten Punkt hatten wir es ja schon anklingen lassen:
Du wirst ein Musikinstrument schrittweise lernen. Ein Meister oder eine Meisterin fällt schließlich nicht vom Himmel. Das gilt auch am Schlagzeug.
Daher übernimm Dich nicht und setze Dir passende Ziele. Das kann sein, einen oder zwei neue Grooves oder Fill-Ins zu lernen.
Achtung: Ziele sollten realistisch, aber auch motivierend sein. Das ist wichtig, damit Du
- weder frustriert,
- noch überfordert bist.
An dieser Stelle musst Du außerdem darauf achten, durch die Inhalte zu hetzen.
Denn nein: Einen Takt einmal richtig zu spielen bedeutet nicht, dass Du ihn bereits beherrscht.
Als Richtwert:
Wenn Du eine Übung für mindestens 1 Minute fehlerfrei durchhalten kannst, befindest Du Dich auf einem guten Weg.
Auch eine mehrfache korrekte Wiederholung ist ein guter Indikator dafür, ob Dein Üben bereits Früchte zeigt.
Kannst Du einen Takt 20-mal fehlerfrei und entspannt ohne Pause wiederholen, sitzt er in der Regel.
Sei - nicht nur - hier bitte ehrlich zu Dir. Schließlich baust Du Dir mit jeder Übung Dein Fundament fürs Musizieren auf. Wackeln darf hier nichts.
Nimm Dich beim Schlagzeug spielen auf (3)
Wie kannst Du prüfen, ob eine Übung schon gut sitzt?
- Nimm Dich beim Trommeln auf.
Das empfehle ich übrigens nicht nur Musiker*innen, die Schlagzeug selbst lernen möchten. Auch meine Schüler*innen profitieren enorm vom multimedialen Feedback.
Für Deine Aufnahmen brauchst Du nicht zwingend ein Programm wie Audacity, Mikrofone oder ein Audio Interface für Deinen Laptop.
Es sei denn, Du legst auf eine gewisse Qualität wert.
Auch mit handelsüblichen Smartphones oder einem Tablet kannst Du Dich beim Trommeln aufnehmen. Hier geht es darum, eine Referenz für Dein Spiel zu haben:
- Was klingt gut und was nicht?
- Wo unterscheidet sich Deine Wahrnehmung von der Aufnahme?
- Wie sieht es mit Deiner Sitz- und Stockhaltung aus? Passt das oder zeigt das Video etwas anderes?
Antworten auf diese Fragen sind für Dich als Autodidakt*in an den Drums Gold wert.
Im Schlagzeugunterricht greift Dir an dieser Stelle Deine Lehrkraft unter die Arme.
Als selbstständig Lernende*r bist Du dafür selbst verantwortlich. Das fördert Deine Eigenverantwortung. Dabei gilt - nicht nur hier:
Ehrlich trommelt am besten.
Profitiere von Lehrbüchern und anderen Medien als Dein roter Faden (4)

Ohne roten Faden wird es schwer, ein Musikinstrument selbst zu lernen. Das gilt nicht nur an den Drums.
Daher empfehle ich Dir, unbedingt auf Schlagzeugbücher oder andere Medien wie DVD- oder Online-Kurse zu setzen.
Sie geben Dir Orientierung und eine Richtung vor. Bedenke nämlich:
Viele Wege führen nach Rom. Hast Du keine Landkarte, verläufst Du Dich jedoch gerne.
Damit Du nicht einen Schritt vor und zwei zurück machst, ist der rote Faden unverzichtbar.
In meiner Kategorie Buchempfehlungen Schlagzeug stelle ich Dir Werke vor, die ich für meinen Musikunterricht nutze. Mit einigen Büchern übe ich selbst regelmäßig.
Übe achtsam und bewusst, wenn Du Schlagzeug selbst lernen möchtest (5)
Höher, schneller, weiter – klingelt's da in Deinen Ohren? Auch beim Musizieren kommen wir gerne einmal in Versuchung.
Da möchten wir den einen Groove noch in der heutigen Übe-Session runterrattern. Oder gleich das nächste Lied anpacken, bevor wir das Aktuelle einmal komplett mitspielen können.
Ruhig Blut! Entspannt kommst Du auch ans Ziel. In der Regel sogar besser. Denn: Langsam lernst Du schneller. Das klingt zwar komisch, aber ist wirklich so.
Bitte stell Dir Folgendes Szenario vor:
Du wiederholst eine bestimmte Schlagzeug Übung. Beim ersten Mal funktioniert das tadellos. Auch die neue Runde klappt fehlerfrei. Setzt Du zur dritten Wiederholung an, hauts Dich raus.
Würdest Du sagen, dass diese Übung sitzt? Nein, oder?
Schließlich hättest Du Dich dann nicht verspielt. Viele Schlagzeuger*innen neigen jetzt jedoch dazu, trotzdem einen neuen Groove anzupacken. Oder ein Fill.
So lernen sie zwar auf den ersten Blick mehr. Die Inhalte sind jedoch unsicher beziehungsweise noch nicht gefestigt. Diese wackelige Basis hörst Du nicht nur. Du spürst sie vor allem auch.
Möchtest Du selbstständig Schlagzeug lernen, musst Du das Übetempo also mit Bedacht wählen. Fordere Dich ruhig, aber überfordere Dich nicht.
Nutze gerne auch die musikalische Skala, um Deine Spielsicherheit zu checken.
Und denk immer daran: Es kommt weniger darauf an, WAS Du spielt. Wichtig ist, WIE Du etwas spielst.
Lerne Schlagzeugnoten zu schreiben, lesen und zu verstehen (6)

Eine wichtige Info vorab: Nein, Du musst nicht zwingend Schlagzeugnoten lesen, verstehen oder schreiben, um ein großartiger Musiker oder eine großartige Musikerin zu sein.
Auch ohne Noten kannst Du ein Instrument lernen. Prinzipiell. Empfehle ich das? Nein, definitiv nicht.
Jedoch verstehe ich auch die Gründe, warum jemand partout keine Schlagzeugnoten lernen möchte.
Als Freundin der Notation lege ich Dir dennoch ans Herz, Dich mit der Notation des Drumsets auseinanderzusetzen. Langfristig wirst Du davon ungemein profitieren.
Bedenke nämlich auch:
Ohne Notenverständnis kannst Du mit zahlreichen exzellenten Lehrbüchern nicht arbeiten. Auch YouTube-Videos mit Noten erschließen sich Dir nur teilweise.
Wenn das für Dich in Ordnung ist: wunderbar.
Wie gesagt:
Viele Wege führen ans Ziel. Ich finde jedoch, dass Du Dir Deinen Weg nicht unnötig schwer machen solltest. Verzichtest Du auf das Verständnis von Schlagzeugnoten, tust Du das meiner Meinung nach.
Daher überlege Dir gut, ob Du dieses Hilfsmittel aus der Hand geben möchtest.
Selbstverständlich kannst Du die Schlagzeugnotation in jedem Alter und auch mit fortgeschrittener Spielerfahrung noch lernen.
Lasse Dich inspirieren - online und offline (7)
Inspiration ist Motivation. Sie hält Dich bei der Stange, wenn es mal nicht so läuft.
Geht das nicht auch mit Disziplin? Ergo, dem eisernen Willen?
Als Mensch wird es Dich nicht überraschen: Irgendwann meldet sich der innere Schweinehund. Da können wir noch so diszipliniert sein.
Lasse Dich daher regelmäßig inspirieren, wenn Du Schlagzeug selbst lernen möchtest. Das kann das Schauen von YouTube-Videos sein. Oder ein Live-Konzert.
Vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe auch einen Stammtisch für Musiker*innen? Auch dort gibt es neben einem kühlen Getränk Motivation on top. :-)
Selbstverständlich ist Inspiration nicht nur für Autodidakten*innen an den Drums essenziell.
Jedoch: Ein Schlagzeuglehrer*in an Deiner Seite wird intervenieren, wenn er oder sie ein kreatives Tief bemerkt. Als Selbst-Lerner*in hast Du dieses Sicherheitsnetz nicht.
Verschanz Dich daher nicht in Deinem Proberaum, sondern wag Dich an die frische Luft. Motivation, Inspiration und anregende Reibungspunkte gibt es hier en Masse.
Schlagzeug selbst lernen? Hole Dir trotzdem Feedback ein! (8)
Ein Musikinstrument zu lernen ist eine langfristige Angelegenheit. Unabhängig davon, ob Du Unterricht nimmst oder nicht. Im Laufe der Zeit verengt sich daher ganz natürlich der Blick. Du wirst quasi betriebsblind.
Hole Dir daher in unregelmäßigem Abstand Feedback zu Deiner Trommelei ein. Und nein: Du musst ab jetzt keinen Schlagzeugunterricht nehmen.
Bereits eine oder zwei Sitzungen mit einer Lehrkraft Deiner Wahl können Dir helfen, ein akutes Problem an den Drums nachhaltig zu lösen.
- Du hast das Gefühl, derzeit auf der Stelle zu treten?
- Momentan weißt Du nicht, wie Du in Sachen Schlagzeug selbst lernen weitermachen sollst?
Verzichte auf langwieriges Trial-and-Error. Lass Dir beim Lösen Deines Problems unter die Arme greifen.
Du könntest beispielsweise einen flexiblen Gutschein bei einem Lehrer in Deiner lokalen Musikschule kaufen. Auch ich helfe Dir dabei, den schmerzenden Zahn zu ziehen.
Hier gibt’s Feedback von mir.
Werde Dir klar darüber: Warum möchtest Du ohne Lehrkraft an den Drums rocken? (9)

Warum machst Du, was Du machst? Ich liebe diese Frage! Und Du?
Stelle sie Dir bitte jetzt:
Warum lernst Du Schlagzeug auf eigene Faust?
Dein Grund oder Deine Gründe geben Dir frischen Input, von dem Du langfristig profitieren kannst.
Bist Du nämlich mit Deinen momentanen Fortschritten nicht zufrieden, kannst Du jetzt aktiv etwas ändern.
Ein Beispiel ist Dein ganz persönliches Warum:
- Du lernst Schlagzeug autodidaktisch, weil es keine passende Schlagzeuglehrerin bei Dir in der Nähe gibt.
Eine mögliche Lösung, wenn Du damit nicht zufrieden bist:
- Ortsunabhängiger Online Schlagzeugunterricht bringt Dich mit einer optimal passenden Lehrperson zusammen.
Auf der anderen Seite freust Du Dich vermutlich wie Bolle, wenn Deine Entscheidung gerade optimal passt.
Das sorgt für extra Motivation an den Drums. :-)
Fazit: Was Autodidakten und Autodidaktinnen an den Drums noch wissen müssen
Schlagzeug selbst lernen funktioniert. Da brauchen wir absolut nicht darüber zu reden.
Aber ist das die bessere Option zum regelmäßigen Schlagzeugunterricht?
Ganz ehrlich:
Ich kenne Dich nicht, daher möchte ich das nicht beurteilen. Als Musiklehrerin kannst Du Dir meine persönliche Meinung jedoch denken.
Aber:
Meine Meinung ist lediglich eine Meinung. Für Dich ist sie eine Anderung. Denn wie Du lernst, das muss ja immer zu Dir passen. Das kann mit qualitativem Musikunterricht besser funktionieren, oder auf eigene Faust.
Möchtest Du Schlagzeug selbst lernen, hast Du übrigens eine tolle Voraussetzung für ein großartiges Musiker*innenleben gelegt. Denn:
Schlagzeug selbst lernen wollen bedeutet, besonders intrinsisch motiviert zu sein
Die Motivation kommt aus Dir heraus. Sie ist also intrinsisch.
Im Gegensatz zur extrinsischen Motivation, die nicht zuletzt auch regelmäßiger Schlagzeugunterricht darstellt, bist Du für Deinen musikalischen Erfolg als Autodidakt*in selbst verantwortlich.
Schließlich sagt Dir niemand, was Du wann und wie lernen musst. Das bietet den großartigen Vorteil der Selbstbestimmtheit.
Gleichzeitig können Dich die vielen Auswahlmöglichkeiten auch verwirren. Oder sogar überfordern.
Es ist, wie in einem Süßigkeitenladen:
Hier und da blitzt köstliches Naschwerk hervor. Am Schlagzeug sind das Grooves, Fill-Ins und technisches Allerlei. Was sollst Du Dir als Nächstes gönnen? Wie auch im Lädle kann ich Dir das nicht sagen.
Was ich Dir abschließend jedoch auf den Weg mitgeben kann, das ist Folgendes:
Egal, was Du gerade lernst oder noch lernen möchtest. Schau, dass der Spaß nie zu kurz kommt. Er ist die wichtigste Basis fürs Musizieren.
Das gilt ganz unabhängig davon, ob Du Schlagzeug selbst lernen oder die Unterstützung einer Lehrkraft in Anspruch nehmen möchtest.
Vergiss jedoch auch nicht, dass zähe Zeiten ganz normal sind. Manchmal verkleben Dir Unsicherheiten den Mund wie ein Bonbon, das sich am Rachen festbeißt.
Auch Rückschritte an den Drums oder an jedem anderen Musikinstrument lassen sich nie ganz vermeiden.
Bleib dran, mache und sei nicht zu verbissen. Gut Ding braucht einfach seine Zeit.
Das ist ja nicht nur beim Musik machen so.
Alles Liebe für Dich und hau rein!
Manu ♪
PS.: Hast Du noch weitere Tipps für Musiker*innen auf Lager, die Schlagzeug selbst lernen möchten? Ab in die Kommentare damit. :-)
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