Nicht nur beim Üben: Darum ist Dranbleiben für Dich als Musiker*in so wichtig

Musikinstrument lernen Durchhaltevermögen

 

Dranbleiben? Das ist für Musizierende enorm wichtig.

 

Es zählt sogar mit zu den wichtigsten Skills, die Du kultivieren kannst.

 

Durchhaltevermögen: Das brauchst Du.

 

Nicht nur, aber vor allem auch beim Üben.

 

Doch warum?

 

Und wie trainierst Du diesen Muskel?

 

Lass es uns ansehen.

 

Auf geht’s! :-)

Was meine ich mit Dranbleiben beim Musizieren genau?

Wenn ich vom Dranbleiben beim Üben oder Musizieren spreche, dann geht es um Durchhaltevermögen.

 

Du kennst ja den Spruch:

 

Es ist noch kein Meister und keine Meisterin vom Himmel gefallen.

 

Er trifft es wunderbar.

 

Auch wenn er schon ein wenig ausgelutscht ist.

 

Du brauchst also Geduld, wenn Du ein Musikinstrument lernen möchtest.

 

Auch benötigst Du Geduld, wenn Du mal keine oder nur winzige Fortschritte machst.

 

Das wird passieren, trust me.

 

Es benötigt einfach seine Zeit, bis Du die von Dir gesetzten musikalischen Ziele erreichst.

 

Egal, ob sie ganz konkret sind oder Du allgemein ein Musikinstrument lernen magst.

 

Beides ist ok, für Dich muss es passen.

 

Manchmal denkst Du dennoch, dass Du Dich im Kreis bewegst.

 

Auf der Stelle trittst.

 

Das ist ganz normal.

 

Kleinere Übefortschritte, die Du oft nicht einmal bemerkst, summieren sich jedoch über die Zeit zum großen Wow-Fortschritt.

 

Dranbleiben für übende Musiker*innen heißt, sich auch mal durchzubeißen.

 

In guten wie in schlechten Zeiten, sozusagen.

 

ABER!

 

Dranbleiben heißt auch, den Kopf einzuschalten.

Echt wichtig, nicht nur beim Üben: Achtsamkeit und reflektieren

Musik machen mit Köpfchen

 

Stures Dranbleiben ist wie der Hund, der seinem Schwanz hinterherhechelt.

 

Er hat sein Ziel vor Augen, doch so wirklich erreichen wird er es nicht.

 

Außer, er ändert seine Strategie.

 

Wenn er sich immer nur im Kreis dreht, ist ihm sein Hinterteil immer einen Schritt voraus.

 

Anders ist es aber, wenn er sich plötzlich hinlegt.

 

Dann erreicht der Hund sein Ziel sofort.

 

Wenn die Fellnase jetzt nicht glücklich mit dem Schwanz wedelt? :-)

 

Mit Köpfchen dranzubleiben ist genauso:

 

Wenn Du merkst, dass Du Deinem Ziel nicht näher kommst – ändere etwas.

 

Du kannst es Flexibilität nennen.

 

Agil sein ist auch so ein schönes Schlagwort der Stunde.

 

Oder Reflexion.

 

Du denkst kurz gesagt darüber nach, was Du eigentlich machst.

 

Und nein, dafür musst Du kein Profi sein.

 

Du kannst

 

  • heute mit Deinem persönlichen Übeplan starten,

  • Dir professionelle Unterstützung von einer Musiklehrkraft sichern

  • und Dich einfach beim Üben aufnehmen.

 

Das sind alles Referenzen, die Dir beim Nachdenken helfen.

 

Außerdem können sie Dich neu motivieren, wenn Du gerade keine Lust aufs Üben hast.

 

Wobei temporäre Unlust aufs Üben auch sein darf, klar.

 

Zum Dauerzustand sollte sie nur nicht werden.

Dranbleiben als Musiker*in: Wie stärkst Du Dein Durchhaltevermögen?

Dranbleiben ist essenziell, wenn Du Deine musikalischen Ziele erreichen möchtest.

 

Jedoch darf auch das Reflektieren nicht fehlen.

 

Im unternehmerischen Kontext wird das oft auch als

 

  • Bestandsaufnahme,

  • Analyse und

  • Optimierung

 

bezeichnet.

 

Du siehst Dir ein Ergebnis an (Deine „Daten“) und entscheidest, ob Du damit zufrieden bist.

 

Nein?

 

In diesem Fall optimierst beziehungsweise verbesserst Du Deine Vorgehensweise.

 

Das kannst Du ewig wiederholen, bis Du zufrieden bist.

 

Wie vermeidest Du dabei aber, irgendwann frustriert das Handtuch zu werfen?

 

Um ehrlich zu sein:

 

Eine allgemeingültige Lösung kann ich Dir nicht geben.

 

Du bist ja Du.

 

Ich bin ich.

 

Daher kann ich Dir nur verraten, wie ich mein Durchhaltevermögen trainiere beziehungsweise dranbleibe.

 

Die folgenden drei Tipps würde ich mit meinem jüngeren Ich teilen.

 

Ganz wichtig:

 

Emotionen beziehungsweise Gefühle spielen dabei eine wichtige Rolle.

1. Verfolge Deine eigenen (musikalischen) Ziele

Wie motiviert bist Du, ein fremdes Ziel zu erfüllen?

 

Damit meine ich zum Beispiel, wenn Dir jemand den Müll aufs Auge drückt.

 

Er oder sie blafft Dich an, dass Du ihn endlich zur Tonne bringen sollst.

 

Deine Motivation?

 

Dir stinkts zum Himmel.

 

Anders ist es aber, wenn Du gerade so richtig Bock aufs Ausmisten hast.

 

Du reißt der anderen Person dann den Müllsack förmlich aus der Hand.

 

Hey, wer kennt es nicht? :-D

 

Die Tätigkeit, den Müll rauszubringen, hat sich aber gar nicht verändert.

 

Deine Einstellung jedoch ist eine ganz andere.

 

Das Ziel stimmt jetzt mit Deinen Wünschen überein.

 

Auch fühlst Du Dich befreit, wenn Du den Müll aus Deinem Leben gekickt hast.

 

Aus diesem Grund halte ich es für so wichtig, dass Du Deine persönlichen Ziele kennst.

 

Die, die Dich gut fühlen lassen.

 

So bist Du automatisch viel motivierter.

 

Dann fällt es Dir auch deutlich leichter, dranzubleiben.

 

Verfolgst Du aber nicht Deine eigenen Ziele, wird es schwer.

 

Tough luck!

 

Natürlich kannst Du nicht nur Deine eigenen Ziele verfolgen, klar.

 

Es gibt aber immer Möglichkeiten, nach Kompromissen zu suchen.

 

  • Du hast keinen Bock, mit Deiner Schlagzeuglehrkraft Triolen durch zu pauken? Sprich offen darüber und findet gemeinsam eine Lösung.

  • Dir ist momentan nicht klar, wohin die Reise mit Deinen beiden YouTube-Kanälen gehen soll? Dann mach mal Pause und überlege, was Du wirklich möchtest. (So wie ich gerade.)

  • Du weißt nicht, ob Du noch in Deiner Band spielen sollst? Setz Dich mit Deinen Mitmusiker*innen zusammen und besprecht die Lage.

 

Du wirst überrascht sein, wie viel Dir beziehungsweise Euch das bringen kann.

2. Triff Deine eigenen (musikalischen) Entscheidungen

Das Treffen eigener Entscheidungen ist eng mit dem Verfolgen eigener Ziele verbunden.

 

Ich glaube, das ist ganz natürlich.

 

Triffst Du nämlich Deine eigene Entscheidungen, kannst Du voll und ganz hinter ihnen stehen.

 

Ist das nicht der Fall, suchst Du eher nach Ausreden.

 

Ein Beispiel:

 

Du hast ein Konzert versemmelt.

 

Auch, wenn es schmerzt:

 

Denkst Du darüber nach, weißt Du, dass Du einfach nicht optimal vorbereitet warst.

 

Was machst Du?

 

Du kannst eine*n Schuldige*n finden, warum Du nicht üben konntest.

 

  • Der Proberaum war 24/7 besetzt.

  • Du warst einfach müde, weil Du noch den Müll rausbringen musstest.

  • Dein Hund hat beim Hinterherjagen seines Schwanzes das Bild Deiner Urgroßmutter vom Tisch gestoßen, was eine atomare Kettenreaktion auslöste.

 

Oder Du kannst sagen:

 

„Ja, ich habe es verkackt. Für das nächste Konzert weiß ich es besser. Ich muss und WERDE mich besser vorbereiten.“

 

Was meinst Du, was Dein Durchhaltevermögen mehr stärkt?

 

Genau, die Verantwortung.

 

Übernimm die Verantwortung für das, was Du machst.

 

Oder für das, was Du eben nicht machst.

3. Akzeptiere, dass Du "scheitern" kannst - und manchmal auch wirst

Hast Du Angst zu scheitern?

 

  • Ein Konzert zu versemmeln.

  • Bei einer Audition abgelehnt zu werden.

  • Nicht konstruktiv kritisiert zu werden.

 

Einfach mal so richtig mit Schmackes auf die Fresse zu fliegen?

 

Ja und da bist Du absolut nicht alleine.

 

So geht es doch jedem Menschen, oder?

 

Aber: Dranbleiben ist, wenn Du es trotzdem machst.

 

Das erfordert Mut.

 

Außerdem ist es mutig.

 

Das Ergebnis bleibt nämlich offen.

 

Akzeptiere also, dass Du scheitern kannst und wirst.

 

Aber:

 

Scheitern ist nicht das Gegenteil von Erfolg.

 

Es ist ein Teil davon.

 

Alleine dieses Wissen motiviert mich immer wieder dazu, dranzubleiben.

 

Beim Üben, aber auch darüber hinaus.

 

Dich auch?

STOPP: Warum dran zu bleiben (nicht nur für Musiker*innen) auch schädlich sein kann

Musik machen dranbleiben

 

Jetzt habe ich so viel darüber geschrieben, warum Dranbleiben nicht nur beim Üben so wichtig ist.

 

Fast schon ein Loblied darauf gesungen.

 

Und jetzt komme ich mit dem Gegenteil?!

 

Klar.

 

Es kommt auf die evitkepsreP an.

 

Die Perspektive macht den Unterschied.

 

Denn:

 

Du kannst stur oder geduldig sein.

 

Du kannst dranbleiben oder mit dem Kopf durch die Decke gehen.

 

Letzteres ist so, als würdest Du ein totes Pferd reiten.

 

  • Wir bleiben in der Beziehung, aus der wir uns schon lange verabschiedet haben.

  • Eigentlich möchten wir aus der Band aussteigen, aber wir schieben das klärende Gespräch immer wieder vor uns her.

  • Auch den Schlagzeugunterricht möchten wir kündigen. Aber die Lehrkraft ist doch so nett …

 

Dranbleiben kann also beides sein: der Gamechanger und eine riesige Zeitverschwendung.

 

Auch Positivität kann toll sein. Oder toxisch.

 

So viele Dinge im Leben haben zwei Seiten, da müssen wir in jedem Fall differenzieren.

 

Aus diesem Grund ist mein Tipp für Dich auch:

 

Egal, ob Du übst, Dich als Musiklehrkraft selbstständig machen möchtest oder Deine Band bewirbst.

 

Bleib dran, aber tritt hin und wieder auch einen Schritt zurück.

 

  • Schau Dir das große Ganze an.
  • Passt der Weg noch? Fühlt er sich gut an?
  • Oder wird es Zeit für Veränderung?

 

Denke daran:

 

Du triffst immer eine Entscheidung, von der Du Dir erhoffst, dass sie heute möglichst gut für Dich passt.

 

Sie ist aber nicht in Stein gemeißelt.

 

Ja, Du darfst Deine Meinung ändern.

 

Du darfst sagen:

 

„Nein, das passt nicht mehr zu mir und meinem Leben.“

 

Beim Dranbleiben geht es also nicht um den Kopf durch die Wand.

 

Es geht um proaktives Handeln in Verbindung mit Achtsamkeit.

 

Das schließt auch die mentale und körperliche Gesundheit ein.

 

Letztlich geht es mir um Balance.

 

Dranbleiben, aber wenn nötig auch loslassen können.

 

Ich bin da auch regelmäßig auf der Suche nach der Mitte.

 

Aber ich bleib dran. :-)

 

Beim Üben und darüber hinaus.

 

Manu ♪

 

PS

Fällt es Dir schwer, dranzubleiben? Welche Erfahrungen hast Du als Musiker*in in puncto Durchhaltevermögen gemacht?


Musik ist mein Leben - nicht
Kreativität lernen
Binär Musik erklärt


Kommentar schreiben

Kommentare: 0