Der Kauf meines ersten Metronoms ist bis dato eine der besten Investitionen, die ich im Rahmen meiner musikalischen Laufbahn tätigen durfte.
Dies klingt vielleicht übertrieben, ist es jedoch nicht.
Taktell und ich – wir sind seit über als 15 Jahre ein unzertrennliches Gespann.
Abzusehen war dies zu Beginn unserer Beziehung keineswegs, denn die anfänglichen Annäherungsversuche spielten sich nahe des Gefrierpunkts ab.
Kennen gelernt haben wir uns über den Rat eines großartigen Musikers und Lehrers, der die Vorzüge des handlichen Taktgebers in höchsten Tönen lobte.
„So einen möchte ich auch“, dachte ich mir, und beeilte mich, eine Bestellung am heimischen PC aufzugeben. Das Päckchen, das ich wenige Tage später an meiner Haustüre in Empfang nahm, wurde sehnlichst erwartet.
„Häh?“, „Echt jetzt?“, „Okay. Naja. Mh.“, „Wie viel hat mich das noch einmal gekostet?“
Ernüchterung machte sich breit, als ich das in maritimen Blau gehaltene Metronom genauer unter die Lupe nahm. Es machte klick, klick - gut? Doch was konnte es noch?
Auf den ersten, den zweiten und selbst auf den fünften Blick nicht wirklich … nennenswert … mehr. Doch dieser Eindruck täuschte gewaltig. :-)
In diesem Ratgeber verrate ich Dir, was ich seit besagtem Tag der Masterclass gelernt habe. So als kleiner Stupser in die richtige Richtung. Du weißt schon - warum Du auch mit Metronom üben solltest. ;-) Viel Spaß dabei!
Was ist ein Metronom?
Unter einem Metronom verstehst Du ein handliches Gerät, das eine Geschwindigkeit, Takte und Schläge mithilfe von Geräuschen angibt. Diese lassen sich an die eigenen Hörvorlieben anpassen und reichen über den klassischen Klicksound bis hin zu individuell programmierten Kompositionen.
Eine Tempoangabe gelingt ebenso durch Lichtimpulse oder Vibration.
Da ich mechanische Metronome aus Genauigkeitsgründen nicht nutze, schreibe ich in diesem Beitrag ausschließlich über elektronische Metronome und Metronom Apps.
Letztere stellen meine bevorzugten Begleiter im Musikunterricht sowie im heimischen Proberaum dar. Bei Konzerten nutze ich übrigens kein Metronom - das muss auch ohne funktionieren. ;-)
Vorteile des Taktgebers
Zeitliche Unstimmigkeiten im Spiel erkennt der smarte Helfer sofort – und macht sich dadurch nicht unbedingt beliebt. Ich glaube, dass dies einer der Hauptgründe für die Ablehnungshaltung gegenüber dem Metronom ist:
Die Präzision des Klicks zwingt dazu, es ihm möglichst gleich zu tun. Bis die eigene innere Uhr ausgeprägt ist, ziehen jedoch viele Übestunden ins Land.
Während diesen gilt stets, ein angemessenes Tempo zu wählen – und das zeigt sich nicht selten unspektakulärer (= langsamer) als gewünscht.
Zusätzlich erfordert das Üben mit Metronom vor allem zu Beginn aufgrund der ungewohnten „Stimme im Ohr“ eine gesteigerte Portion Konzentration.
Doch sind die Berührungsängste nach einiger Zeit abgebaut und der Klick fester Bestandteil Deiner musikalischen Routine, profitierst Du von einigen ansprechenden Vorteilen:
-
Hör- und spürbar verbessertes Timing
Musizierst Du zu schnell, zu langsam oder genau richtig? Dein Metronom gibt Dir hierüber kompromisslos Auskunft. Dabei unterstützt Dich der Klick, Dein individuelles Timing zu kultivieren.
Bist Du schließlich mit dessen Eigenheiten vertraut, spielt es sich in der Regel auch ohne Taktgeber sicherer und flüssiger. Diese Kombination ist etwa für die Aufnahme im Tonstudio unverzichtbar.
-
Entspannte Spielfreuden
Weil auf den elektronischen Begleiter stets Verlass ist, musiziert es sich mit Metronom meiner Meinung nach äußerst entspannt:
Zweifelnde Gedanken zur Genauigkeit von Sechzehntelpausen, Achtelnoten & Co. entfallen, da mein tickender Freund Makro- und Mikrotiming stets Auge behält.
Bin ich zu schnell, laufe ich dem Klick davon. Legt er hingegen einen Sprint ein, weiß ich, dass ich zu langsam musiziere. Ertönt das Gerät in anderen Sphären, ist ein unsauberes Spiel meinerseits wahrscheinlich.
-
Lernfortschritte werden leicht nachvollziehbar
Nutzt Du bereits einen Übeplan, stellt mein letzter Punkt keine Neuerung für Dich dar. Bist Du jedoch noch nicht auf den Geschmack des Notierens gekommen, folgt nun ein wertvoller Tipp:
Mithilfe des Metronoms oder einer Metronom-App kannst Du Deine Lernerfolge bequem verfolgen und strukturiert ausbauen.
Es will doch nur helfen ...
Unabhängig davon, was Du bei Deinen ersten vom Klick unterstützten Schritten hörst – lasse Dich nicht stressen.
Versuche vielmehr, zum und nicht gegen den Klang Deines Metronoms zu spielen. Dies funktioniert am besten, wenn Du zunächst ein langsames Tempo angeben lässt.
60 bis maximal 70 Viertelschläge pro Minute stellen einen guten Richtwert für den Anfang dar.
Konntest Du in puncto üben mit Klick bisher keine oder nur wenige Erfahrungen sammeln, empfehle ich Folgendes:
Wähle einen Schlagzeugrhythmus aus, der Dir über einen längeren Zeitraum entspannt von Hand und Fuß geht.
Nachdem Du Dich eingegroovt hast, kommt Dein Metronom ins Spiel:
Dieses und Deine Schläge dürfen ab jetzt möglichst zeitgleich erklingen. Klatsche vorab zum Klick dazu, wenn Du Dich so sicherer fühlst.
Sollte Dich der Klick aus dem Takt bringen oder sonstige Schwierigkeiten auftreten: Bitte keine Panik!
Die Gewöhnung an eine zusätzliche Stimme im Ohr benötigt schlicht etwas Zeit - bekannt von den meisten wichtigen Errungenschaften im Leben.
Übst Du regelmäßig mit Metronom oder zur Musik? Wenn ja, warum? Wenn nein, wie kommt's?
Unabhäng davon: Lass es Dir gut gehen und hau rein!
Manu
Ich schreibe für Dich
Heyhey und grüß Dich! Mein Name ist Manu Holmer und ich helfe Dir dabei, die Musikerin zu werden, die Du sein möchtest - oder der Musiker. :-)
Hat Dir dieser Artikel gefallen, lohnt ein Blick auf meinen kostenlosen Newsletter. In ihm informiere ich Dich einmal im Monat über die neuesten Blogposts, Neuigkeiten oder auch über hilfreiche Angebote.
Kommentar schreiben
Maria (Samstag, 21 März 2020 09:26)
Ja, ich übe mit einem Metronom. Schlicht und einfach weil ich sonst im Zusammenspiel immer die Metro bin und die Anderen mir hinterherrennen müßen und mich dann doch verpaßen (wie halt im richtigen Leben). Manchmal ist langsamer halt kommunikativer
Manu Holmer (Samstag, 21 März 2020 12:37)
Hey Maria, stimmt, das ist ein guter Punkt und schöner - oder eher passender - Vergleich! :-)
LG
Manu