Was ist ein Takt? Definition und Beispiele


Was ist ein Takt in der Musik? Definition und Beispiele

 

Was ist ein Takt?

 

Und: Was ist ein Auftakt?

 

Das sind zwei Fragen, die ich recht häufig höre.

 

Daher beantworte ich sie in diesem Artikel. :-)

 

Bitte beachte jedoch:

 

Bei allen Definitionen handelt es sich um persönliche Erklärungsansätze.

 

Ich versuche, jedes Thema so einfach wie möglich zu vermittelt.

 

Leider ist das aufgrund der Abstraktheit nicht immer machbar.

 

Solltest Du Fragen zum Artikel haben, melde Dich daher jederzeit gerne per Mail an info@manuholmer.de.

 

Oder schreibe einfach einen Kommentar.

 

Ansonsten würde ich sagen:

 

Auf geht's, lass uns mit einer Definition vom Takt starten. :-)

Der Takt in der Musik: Definition

In der Musik beschreibt ein Takt einen festgelegten zeitlichen Abschnitt in einem Stück.

 

In ihm finden sich Notenwerte wie Sechzehntel, Achtelnoten oder Triolen.

 

Pausenwerte sind ebenfalls enthalten.

 

Ihre Anzahl wird von der Taktart bestimmt.

 

So kannst Du in einem 4/4 Takt beispielsweise maximal

 

  • vier Viertelnoten,
  • acht Achtelnoten oder
  • sechzehn Sechzehntelpausen

 

unterbringen.

 

Eine Aufspaltung oder Kombination von Noten- und Pausenwerten ist möglich. 

 

Schau Dir dazu Beispielbild 1 an:

Was ist ein Takt? 4/4 Beispiel
1. Beispielbild: In diesem 4/4 Takt siehst Du eine Kombination aus Achteltriolen, einer Viertelnote, vier Sechzehntelnoten, einer Sechzehntelpause und einer Sechzehntelnote, gefolgt von einer Achtelnote.

Die Notenwerte oder Pausenwerte müssen sich in jedem Fall dem Takt anpassen - nicht umgekehrt.

 

Du kannst also den Takt nicht willkürlich befüllen.

 

Irgendwann ist er nämlich voll.

 

Dann brauchst Du den nächsten Takt.

 

Zu leer darf der rhythmische Abschnitt aber auch nicht sein.

 

Stelle Dir das wie einen Korb vor:

 

  • Im Korb (Takt) kannst Du eine bestimmte Anzahl an Gegenständen (Pausen- und Notenwerte) unterbringen.
  • Füllst Du zu viel hinein, quillt er über. Auch kannst Du ihn dann nicht mehr vom Fleck bewegen - oder seine Henkel brechen beim Trageversuch ab.
  • Füllst Du hingegen zu wenig hinein, ist das auch nicht optimal - der richtige Füllstand muss also her.

 

In diesem Video auf meinem YouTube Kanal Schlagzeug- und Wortspielerin erkläre ich Dir das Beispiel mit Korb und Takt noch einmal im Detail.

Reminder: Zähler, Nenner und mehr im Takt

Takt Musik Zähler Nenner 4/4
Erinnert irgendwie an Mathe: In diesem 4/4 Takt siehst Du oben den Zähler und unten den Nenner. Davor steht der Perkussionschlüssel. Das ist der Notenschlüssel für Schlaginstrumente. (Beispielbild 2)

 

Wenn Du Dich an Deinen Musikunterricht in der allgemeinbildenden Schule zurückerinnerst, kennst Du wahrscheinlich noch die Beschreibung mit Zähler und Nenner.

 

Der Zähler gibt dabei an, wie viele Noten- oder Pausenwerte (= metrische Schläge) des Nenners maximal in einem Takt enthalten sein dürfen.

 

Der Nenner als das Metrum verrät Dir im Gegensatz dazu, welcher Wert als Basis gefragt ist:

 

Im Takt aus Beispielbild 2 kannst Du also maximal vier Viertelnoten (oder entsprechende kleinere beziehungsweise größere Werte) einfügen.

 

Denke an dieser Stelle an die Rhythmuspyramide für Noten- und Pausenwerte:

 

  • Eine Viertel ist so lange wie zwei Achtel oder vier Sechzehntel.
  • Zwei Viertel sind so lange wie eine Halbe Note.
  • Punktierst Du eine Achtel und fügst eine Sechzehntel hinzu, dauert das genauso lange wie eine Viertel.

 

So geht das ewig weiter.

 

Es gibt also zig Kombinationsmöglichkeiten für Notenwerte und Pausen.

 

Das Musikinstrument spielt dabei keine Rolle.

 

Rhythmik ist universal.

 

Doch lass uns noch einmal zum Metrum zurückkommen.

 

Dieses hatte ich ja vorhin kurz erwähnt, aber noch nicht ausführlicher erklärt.

 

  • Das Metrum unterteilt Musik in gleich lange zeitliche Abstände. Im 4/4 Takt wären das beispielsweise vier Viertelnoten. Veränderst Du das Metrum und damit die Betonung der Musik, erhältst Du eine andere Taktart.
  • Bei metrischen Schlägen handelt es sich daher um zeitlich nachvollziehbare musikalische Impulse. Sie werden mithilfe des Metronoms als bpm (= beats per minute = Schläge pro Minute) gemessen.

 

Und:

 

An dieser Stelle habe ich noch einen kurzen Test für Dich vorbereitet.

 

Am Ende dieses Beitrags findest Du die Auflösung.

 

  1. Wie viele Viertelnoten kannst Du in einem 3/4 Takt unterbringen? 
  2. Wie viele Sechzehntelnoten passen in einen 5/16 Takt?
  3. Und wie viele Achtelpausen bringst Du in einen 7/8 Takt hinein?

Ein bisschen anders: der Auftakt in der Musik

Takte Musik Auftakt Beispiel Definition 4/4
Beispielbild 3: Hier beginnst Du auf Zählzeit 3+ zu trommeln. Dein Auftakt ist in einem Volltakt untergebracht.

 

In vielen Stücken hörst Du ihn: den sogenannten Auftakt.

 

Auch auf vielen Notenblättern (Beispielbild 3) ist er nicht zu übersehen.

 

Doch was ist der Auftakt in der Musik?

 

Kurz und knapp handelt es sich bei ihm um einen nicht vollständigen Takt zu Beginn eines Musikstücks.

 

Er beginnt häufig auf rhythmisch unbetonten Zählzeiten wie dem Offbeat (siehe Beispielbild 3 und Beispielbild 4 weiter unten).

 

Dabei steht er meist am Anfang eines Musikstücks.

 

Zugleich kann er eine Überleitung im Song darstellen.

 

Lies Dir hierzu am besten diesen Artikel auf Wikipedia durch.

 

Dort ist die Definition gut erklärt.

 

Und:

 

In der Regel findet sich ein weiterer verkürzter Takt im Stück. Addierst Du ihn zum Auftakt, erhältst Du wieder einen ganzen Takt.

 

Für uns als Schlagzeuger*innen oder Cajonisten*innen ist der Auftakt vor allem in puncto Musik einzählen wichtig:

 

Wenn wir unserer Band das Tempo vorgeben, zählen wir ja meist einen ganzen Takt (= Volltakt) vor.

 

Etwa so: 1, 2, 3, 4 -> play.

 

Beim Auftakt hingegen haben wir zwei Möglichkeiten.

 

Bitte wirf noch einmal einen Blick auf Beispielbild 3 oben:

 

  • Wir können zum Beispiel 1, 2, 3 vorzählen und beginnen auf Zählzeit 3+ zu trommeln.
  • Alternativ dazu können wir auch einen ganzen Takt einzählen, gefolgt vom Auftakt. Diese Variante bietet sich besonders gut im Fall von Beispielbild 4 an.
  • Spielst Du in einer Band oder einem Orchester mit Dirigent*in, wird er beziehungsweise sie Dir den Auftakt anzeigen. Im Gegensatz zur Rock- und Pop Musik ist es üblicher, einen Volltakt vorzuzählen. Hier kommt es aber auf die Band, den zu spielenden Song und natürlich auch die persönlichen Vorlieben an.
Takte Musik Auftakt Volltakt Beispiele und Definition
Beispielbild 4: Hier bietet es sich an, einen ganzen Takt vorzuzählen. Die Achtelpause auf Zählzeit 1 könnte nämlich zu kurz sein, um Dein Tempo zu finden.

Darum gehen der Takt und unsere Zählzeiten Hand in Hand

Schon öfter habe ich in diesem Ratgeber von den Zählzeiten geschrieben.

 

Sie sind untrennbar mit dem Takt verbunden.

 

Warum?

 

Bei ihnen handelt es sich um die rhythmischen Zeiten oder Impulse im Takt.

 

Der Takt ist also das große Ganze (der Korb), in dem die Zählzeiten (Inhalt für den Korb) ihren Platz finden.

 

Ein Beispiel:

 

Du hast einen 4/4 Takt mit vier Viertelpausen.

 

Jede Pause bringst Du auf einer Zählzeit unter.

 

Das sind die Schläge

 

1, 2, 3, 4

 

Hast Du einen ganzen Takt mit acht Achtelnoten, gehst Du ähnlich vor.

 

Die einzelnen Achtelnoten haben jeweils wieder eine eigene Zählzeit.

 

Das wären in diesem Fall

 

1 + 2 + 3 + 4 +

 

Das + sprichst Du als „und“.

 

Füllst Du unseren 4/4 Takt komplett mit Sechzehntelpausen auf, hast Du insgesamt 16 Stück.

 

Auch sie verteilst Du über die Zählzeiten.

 

Ich nutze dafür die Zählweise

 

1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e

Sechzehntelnoten zählen
Jede Zählzeit steht für eine Sechzehntelnote. Nimmst Du die "e" weg, hast Du Achtelschläge.

Jedoch ist sie nicht in Stein gemeißelt.

 

Manche Lehrer*innen nutzen andere Buchstaben zum Auszählen von Rhythmen.

 

Die Zählzeiten oder rhythmischen Impulse sind jedoch gleich.

 

Es handelt sich dabei um Sechzehntelnoten.

 

Warum ist das für Dich jetzt so wichtig?

 

Folgendes:

 

Ein Takt ist ja kein willkürliches Konstrukt.

 

Er ist wie eine Backform, in den Du den Teig füllst.

 

Nur eine bestimmte Menge kann hinein.

 

Überfüllst Du ihn, misslingt das Backwerk.

 

Das ist auch der Fall, wenn zu wenig Teig vorhanden ist.

 

Jedoch nützt Dir Teig wenig, wenn das Rezept nicht schmeckt.

 

Auch das muss stimmen, wenn Du einen leckeren Kuchen essen möchtest.

 

Der leckere Kuchen ist quasi ein schöner Rhythmus.

 

Die Zutaten dafür sind die Noten- und Pausenwerte, die Du dank Zählzeiten zur optimalen Zeit spielst.

Musst Du einen Takt unbedingt auszählen?

Ok, ok.

 

Die Zählzeiten und ihre Vorteile klingen ganz gut.

 

Aber müssen die unbedingt sein?

 

Kannst Du einen Rhythmus nicht einfach so spielen?

 

Oft klingt das ja trotzdem ganz passabel.

 

Unter uns gesagt: 

 

Müssen musst Du gar nichts – wenn Du mit den damit einhergehenden Konsequenzen leben kannst.

 

So auch in der Musik.

 

Möchtest Du einen Takt nicht auszählen, musst Du das auch nicht.

 

It's as simple as that.

 

Tatsächlich ist das gar nicht mal so unüblich.

 

Je nach

 

  • musikalischer Erfahrung,

  • persönlichen Zielen und

  • schlicht der vorhanden - oder nicht vorhandenen - Lust

 

macht das Auszählen auch weniger Sinn.

 

Hey, wenn Dir das Lernen mit den Zählzeiten die Lust am Musizieren verdirbt, ist es alles andere, aber definitiv keine gute Idee.

 

Jedoch:

 

Musik beziehungsweise Rhythmen auszuzählen, das bringt massive Vorteile mit sich.

 

Beispiele, bitte?

 

Wenn Du Noten- und Pausenwerten den korrekten Zählzeiten zuordnen kannst, weißt Du, was Du spielen musst.

 

Du kommst weg vom Raten oder „irgendwie spielen, wird schon ganz ok klingen“.

 

Dieses bewusste Spielen hörst Du nicht nur.

 

Du siehst und spürst es vor allem auch.

 

Verstehst Du, was Du machst, kannst Du das außerdem wiederholen.

 

Takte beziehungsweise Zählzeiten gelten ja für Rhythmik im Allgemeinen.

 

Durch die korrekten Wiederholungen eines Taktes lernst Du

 

  • schneller,

  • einfacher

  • nachvollziehbar und

  • wiederholbar.

 

Du hast also eine Strategie an der Hand, mit der Du jeden Takt entschlüsseln kannst.

 

Wenn ich mir zum Beispiel einen Schlagzeug Rhythmus ansehe, nutze ich exakt dieses System.

 

Hierfür habe ich die sogenannten Ostinati zur Hand.

 

Das sind sich wiederholende, rhythmische Figuren.

 

Du bist Schlagzeuger*in und möchtest genauso lernen wie ich?

 

Dann schau Dir mein Basic Beats A – Z PDF Workbook an.

 

Darin erkläre ich die u. a. die Ostinati ausführlichst.

Auflösung zum Takt-Test

Puh ...

 

Das war jetzt ganz schön viel zum Takt und zur Rhythmik im Allgemeinen.

 

Lassen wir das erst einmal sacken.

 

Aber:

 

Wie versprochen findest Du abschließend noch die Lösungen zum Test aus diesem Beitrag.

 

Bereit?

 

Trommelwirbel bitte! :-)

 

Hier sind sie:

 

  1. Im 3/4 Takt finden drei Viertelnoten Platz.
  2. Fünf Sechzehntelnoten kannst Du in einem 5/16 Takt unterbringen.
  3. Sieben Achtelpausen passen insgesamt in einen 7/8 Takt.

 

Und?

 

Alles klar?

 

Falls nicht: Stelle Deine Fragen gerne in den Kommentaren. :-)

 

Hab auf jeden Fall eine tolle Zeit und viel Spaß beim Musizieren!

 

Manu ♪


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