- Was ist ein Grundrhythmus am Schlagzeug?
- Wie spielst Du ihn?
- Und was solltest Du als Anfängerin oder Anfänger zum Grundrhythmus generell wissen?
Das erfährst Du heute kompakt erklärt.
Lass uns zum Einsteig daher auch gleich diese häufig gestellte Frage beantworten:
Was ist der Schlagzeug Grundrhythmus eigentlich?
Bei einem Grundrhythmus handelt es sich um einen vergleichsweise einfach zu lernenden Groove oder Beat.
Grundrhythmus heißt er deshalb, weil er eine verlässliche Grundlage zum (gemeinsamen) Musizieren bildet.
Je nach Musikrichtung, die Du am Schlagzeug spielen möchtest, gibt es daher auch verschiedene
Grundrhythmen.
In einer Blaskapelle spielst Du einfach anders als in einer Meterband.
Du bist poppig wie in den Charts unterwegs?
Dann passt zur Musik ein anderer Grundrhythmus als im Swing.
Jedoch gibt es auch Grundrhythmen, die sich in unterschiedlichen Musikrichtungen gut anhören.
Hier ein Beispiel mit Schlagzeugnoten dafür:
Dieser Grundrhythmus im 4/4 Takt passt perfekt zu vielen Rock- oder Popsongs.
Du kennst ihn vielleicht aus „Sad But True“ von Metallica oder mit
zusätzlicher Bassdrum aus „Uptown Funk“ von Mark Ronson ft. Bruno
Mars.
Auch in „Dancing Queen“ von ABBA kommt der Beat mit Bassdrum auf
allen Vierteln vor.
Hier kannst Du für noch mehr Disco-Feeling zusätzlich Hi-Hat-Öffnungen auf den +s spielen.
Wenn Du auf allen Viertelnoten im Takt eine Bassdrum spielst, nennst Du das auch "four on the floor".
Schau's Dir an:
Ein "runder" Schlagzeug Grundrhythmus: Das Swing Pattern
Neben diesem binären, "geraden", Grundrhythmus haben wir am Schlagzeug auch das sogenannte "ternäre" Feeling.
Ternär bedeutet, dass der Rhythmus triolisch phrasiert ist.
Er fühlt sich also "rund" an, was Du eventuell schon vom Swing oder Blues her kennst.
Passend dazu gibt es im Swing auch einen Grundbeat, nämlich das Swing Pattern auf dem Ride:
Die Besonderheiten des Swing Patterns sind
- sein triolisches "rundes" Feeling,
- die getretene Hi-Hat auf den Zählzeiten 2 sowie 4
- und das Ride als führende Beckenstimme.
Den Backbeat hast Du im Swing ebenfalls.
Ihn spielst Du mit der getretenen Hi-Hat auf 2 sowie 4.
Im Rock, Funk oder Metal spielt normalerweise die Snare den Backbeat.
Du könntest zum Swing-Pattern außerdem noch die (leise gespielte) Bassdrum auf den Viertelschlägen spielen.
Dann hättest Du das bekannte Grundgerüst mit four on the floor:
Gut zu wissen ist beim Swing außerdem noch, dass Du die Schlagzeugnoten "gerade" aufschreiben kannst.
Du musst dann das Swing-Feeling extra als Anweisung dazuschreiben, zum Beispiel "Swing" oder "Swung 8ths".
In diesem YouTube-Video von „Sing Sing Sing“ kannst Du Dir das
ansehen.
Beim Swing Pattern als Grundrhythmus haben wir also
- ein ternäres bzw. triolisches Feeling
- feste Pausen (auch triolisch) und
- den Backbeat auf der getretenen Hi-Hat auf den Zählzeiten 2 sowie 4.
Der Grundrhythmus im Rock und Pop ist im Gegensatz zum ternären Swing „gerade“, sprich vom Feeling her binär.
Das runde Feeling vom Swing erinnert darüber hinaus an einen weiteren Grundbeat, den Blues Shuffle.
Der Blues Shuffle - auch eine runde Sache
Genauso wie beim Swing haben wir beim Blues Shuffle wieder Triolen.
Zusätzlich kommen regelmäßige, triolisch phrasierte Achtelpausen dazu.
Kannst Du sie sehen?
Die Pausen sorgen für das "springende" Feeling des Shuffles.
Eine getretene Hi-Hat wie oben im Swing fehlt jedoch.
Stattdessen hast Du beim Shuffle genauso wie beim geraden Standardrhythmus den Backbeat auf der Snare.
Ein Grundrhythmus am Schlagzeug kann sich je nach Musikrichtung bzw. Genre also ähneln.
Das muss aber nicht sein, wie das Swing Pattern beweist.
Beschäftigst Du Dich später mit anderen Genres wie z. B. lateinamerikanischer Musik, wird Dir das ebenfalls auffallen.
Auch im Latin oder Afro Cuban Drumming gibt es wieder andere Grundrhythmen am Schlagzeug.
Aber vielleicht fragst Du Dich jetzt:
Mit welchem Grundrhythmus fängst Du am besten an?
Offensichtlich gibt es viele verschiedene Beispiele für den Grundrhythmen am Schlagzeug.
Wenn Du Anfänger oder Anfängerin bist, dann würde ich mich auf einen oder maximal zwei davon konzentrieren.
Bei Deiner Auswahl kommt es darauf an,
- welche Musikrichtung Du spielen möchtest und
- wie viel musikalische Erfahrung Du bisher sammeln konntest.
Als Beispiel:
Ternärer Swing oder Blues ist rhythmisch komplexer als der binäre Standardrhythmus von oben. (siehe "Sad But True")
Wenn Du ganz neu am Schlagzeug bist, dann werden Dir solche geraden Beats wahrscheinlich leichter fallen.
Und damit auch mehr Spaß bringen.
Anders sieht es aber auch, wenn Du total gerne Swing oder Blues hörst.
In diesem Fall kann es viel mehr Sinn machen, mit den ternären Beats zu starten.
Warum?
Sie sind vielleicht "schwieriger", aber Du fühlst die Musik von Anfang an.
Dieses Fühlen ist ein MASSIVER Vorteil für Dich.
Ich sage ja nicht ohne Grund:
Magst Du Musik authentisch spielen, musst Du sie hören.
Dann FÜHLST Du sie nämlich - und das fühlen auch andere, zum Beispiel in der Band.
Also:
- Suche Dir einen oder zwei Grundrhythmen aus, die Du als Nächstes am Schlagzeug lernen möchtest.
Massig Inspiration dafür findest Du zum Beispiel auch in der genialen Schlagzeugschule Groove Essentials von Tommy Igoe.
Teil 1.0* (*Werbung) ist die Wahl für Anfängerinnen und Anfänger.
Du hast Dir einen oder mehrere Beats ausgesucht, die Du lernen möchtest?
- Übe jeden Rhythmus so gut, dass Du Dich beim Spielen absolut sicher fühlst.
- Das tust Du? Spiele die Beats dann zur Musik.
- Füge eigene Ideen hinzu, wenn auch das sicher läuft.
- Wiederhole diese Vorgehensweise mit anderen Grundrhythmen.
- Und ganz wichtig:
Hab Spaß dabei! :-)
Ich meine:
Hey, Du spielst Schlagzeug.
Das soll vor allem Freude bringen.
In diesem Sinne:
Hau rein. :-)
Manu
PS:
Damit Du die Schlagzeug Grundrhythmen noch leichter lernen kannst, habe ich diesen Beitrag noch einmal als PDF für Dich aufbereitet.
Überraschung!
Schlagzeug Grundrhythmus
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