Schlagzeugsolo spielen: 5 Tipps für Anfänger*innen

Spiel doch mal ein Schlagzeugsolo!

Ja, das sagt sich so leicht.

Du denkst Dir nur:

... Hilfe?!

Geht's Dir auch so, wenn Du ein Drumsolo spielen sollst?

Du übst fleißig Deine

Grooves,
Rudiments
und Fill-Ins.

Doch mit dem bombastischen Solo mag es einfach (noch) nicht klappen.

Ganz ehrlich?

Auch mir ging es für eine gefühlte Ewigkeit so.

Und ich weiß, dass ich keine Ausnahme war.

Beziehungsweise bin.

Die Sache ist die:

Wir alle können lernen, ein cooles Schlagzeugsolo zu spielen.

Und dabei werden Dir diese 5 bewährten Tipps helfen.

Auf geht's! :-)

1. Keep it simple: Ein Schlagzeugsolo darf auch "einfach" sein

Ein Schlagzeugsolo muss nicht mit ultra krassen Fills oder Grooves in den wildesten Taktarten gespickt sein.

Weniger ist in diesem Fall mehr.

Keep it simple lautet die Devise.

Bewusste Einfachheit ist mein erster Tipp.

Konzentriere Dich also zu Beginn auf das Wesentliche.

Das Wesentliche ist das, was Du als Anfänger oder Anfängerin schon sicher spielen kannst.

Denke immer daran:

Es kommt nicht so sehr darauf an, was Du spielst.

WIE Du etwas spielst - das macht den Unterschied.

Kennst Du Phil Rudd, den Ex-Schlagzeuger von AC/DC?

Er ist für sein eingängiges Drumming ohne unnötigen Schnickschnack bekannt.

Und trotzdem gehört er zu den beliebtesten Drummern weltweit.

Oder vielleicht gerade deswegen?

2. Nutze einen roten Faden für Dein Schlagzeugsolo

Wild drauf los zu trommeln ist cool, klar.

Bei einem Schlagzeugsolo kann es Dich aber auch schnell an Deine Grenzen bringen.

Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Denn:

Wenn Du Dein Pulver gleich zu Beginn verschießt, dann weißt Du nach einigen Takten vielleicht nicht mehr, was Du noch spielen sollst.

Ups?

Ja, das kann unangenehm sein.

Aus diesem Grund lohnt es sich auch, Dir kurz einen roten Faden für Dein Drumsolo zu überlegen.

Welche Geschichte soll Dein Schlagzeugsolo erzählen?
Gibt es darin verschiedene Teile und wenn ja, was genau magst Du spielen?
Hast Du auch an Pausen gedacht? Möchtest Du lauter, leiser und allgemein dynamischer trommeln?

Mache Dir dazu gerne Notizen.

Du kannst Dir auch einzelne Grooves oder Fills aufschreiben.

Zu ihnen kannst Du immer wieder zurückkehren, wenn Dir gerade die Ideen fehlen.

Schlagzeugnoten sind bei einem Solo ein bewährtes Sicherheitsnetz.

Genauso wie bei einem Drum-Intro.

3. Spanne mit Deinem Drumsolo einen musikalischen Bogen

Kannst Du Dich noch an Deinen Deutschunterricht erinnern?

Ich glaube, bei der Erlebniserzählung war die Erzählmaus der Star des Tafelbilds.

Genauso wie bei einer spannenden Geschichte ist es sinnvoll, Dein Drumsolo mit einer Einleitung zu beginnen.

Die Spielintensität steigert sich dann nach und nach.

An dieser Stelle wird klar, warum Dynamiken in der Musik so wichtig sind:

Hast Du den spannungsgeladenen Höhepunkt erreicht, flaut Dein Schlagzeugsolo häppchenweise ab.

Aber:

Dieser Aufbau eines Drumsolos ist nur eine Option.

Du kannst auch mit einem Knall starten, wenn Dir das lieber ist.

Es muss nur passen.

Denke daran:

Ein Schlagzeugsolo muss nicht komplex sein.

Du musst es fühlen.

Es darf auch einfach sein.

4. Integriere Sicherheitszonen in Dein Schlagzeugsolo

Sicherheitszonen im Schlagzeugsolo?

Das können coole Grooves wie aus meinem Basic Beats Grooves Workbook sein, zu denen Du immer wieder zurückkehren kannst.

Oder Fills, die Dir besonders gut von der Hand gehen.

Dieses Sicherheitsnetz haben wir ein wenig weiter oben schon besprochen:

Notiere Dir Fills oder Grooves, die Du zu 100 % sicher spielen kannst.

Sie baust Du dann in Dein Drumsolo als sicherer Hafen ein.

So fühlst Du Dich nicht nur gut gerüstet.

Du weißt auch, dass Du immer ein paar coole Rhythmen aus dem Ärmel schütteln kannst.

Und sei es "nur" ein Grundrhythmus, den Du zum Klingen bringst.

5. Übe regelmäßig zu Hause, ein Schlagzeugsolo zu spielen

Ein Drumsolo kann spontan sein.

Muss es aber nicht.

Ich übe meine Soli beispielsweise sehr gerne im heimischen Proberaum, bevor ich sie bei Konzerten präsentiere.

Das hat mehrere Gründe:

Wie in Tipp 4 erwähnt optimiere ich meine Sicherheitszonen regelmäßig. Ohne fremde Ohren geht das besser.
Habe ich etwas Neues gelernt, dann prüfe ich, wie ich das am besten in meinen Schlagzeugsoli spielen kann.
Spielsicherheit kommt nämlich mit der Umsetzung. Eine Routine hilft mir dabei, mich auf das Wesentliche konzentrieren zu können: Musik zu machen.

Daher kann ich nur empfehlen, regelmäßig ein Drumsolo ganz für Dich alleine zu spielen.

Dabei ist es egal, ob Du improvisierst oder ausnotierte Soli spielst.

Wichtig ist, eine Routine zu bekommen.

Und wenn wir schon vom ausnotierten Schlagzeugsolo sprechen:

Kennst Du schon meine Artikelserie zum Thema?

"Der schlecht gelaunte Tintenfisch" ist ein sehr schönes Schlagzeugsolo für Anfänger.