
„Wenn ich Schlagzeug spiele, klingt es irgendwie immer gleich, ne? ...“ oder auch „Meine Grooves sind langweilig, was kann ich tun?“
Kommen Dir diese Fragen bekannt vor?
Mir definitiv. ;-)
Glücklicherweise habe ich auf diese eine Antwort, die Dir hoffentlich ebenso wie mir gefällt: Hi-Hat Variationen.
Diese peppen Deine Drumgrooves auf und sind ein geniales Stilmittel, mit dem Du mehr Abwechslung in Dein Getrommel bringst. (Deswegen auch das "musst Du kennen" in der Überschrift.)
Das Tolle ist: Hast Du sie einmal verinnerlicht, kannst Du sie immer wieder verwenden.
Auch toll: Sie sind nicht schwer zu lernen – womit wir am besten gleich beginnen. :-)
Ich empfehle Dir übrigens, das nachfolgende PDF mit meinen Schlagzeugnoten auszudrucken. So kannst Du schön mitlesen und die Ideen anschließend auf Herz und Nieren an Deinem Set testen.
Hi-Hat Variationen PDF

Auf meinem Übungsblatt zum Blogbeitrag erwarten Dich acht Schlagzeugrhythmen mit Hi-Hat Variationen. Die Basis aus Snare und Bass bleibt gleich; lediglich die Stimme des Beckenpaares ändert sich.
Davon wirst Du Dich im Übeverlauf jedoch lösen:
Nachdem Du die Drumgrooves wie notiert sicher beherrschst, sollte Dein Ziel sein, die Snare und Bassdrum nach Deinen Vorstellungen zu variieren.
Das könnte folgendermaßen aussehen, hier am Beispielgroove 1 und 4 dargestellt:
1. Viertel Hi-Hat
Meine erste Figur ist die geschlossene Viertel Hi-Hat. Du schlägst sie auf der 1, 2, 3 und auf der 4. Achte darauf, Snare und Bass sauber zu spielen – nicht zu leise und in time.
Wenn Du möchtest, kannst Du die Hi-Hat auch ein wenig öffnen. So erhältst Du einen „verwaschenen“ Klang, der sich etwa im Rock-, Punk- oder Metalbereich gut anhört. Dabei soll die leichte Öffnung stets bewusst geschehen.
2. Gleichmäßige Achtelnoten
Dieses häufig gehörte Hi-Hat Ostinato besteht aus durchgängigen sowie gleichmäßig klingenden Achtelnoten.
Betrachte sie ebenso als Ausgangsbasis für die dynamischen Variationen mit lauter gespielten Akzenten.
3. Hi-Hat Akzente auf den On- und 4. Offbeats
Bei Groove Nummer 3 sollen die Schläge auf 1, 2, 3, und 4 betont werden. Dies erreichst Du durch einen Akzent, der als > über der Note angegeben ist.
Umgekehrt verhält es bei Groove Nummer 4 – die Unds klingen nun lauter.
Am bequemsten gelingt diese Betonung, wenn Du die unakzentuierten Schläge mit der Stockspitze auf dem oberen Becken anschlägst.
Den Akzent spielst Du am besten mit der Stickschulter am Rand des geschlossenen Cymbalpaares.
Diese Spielweise ist auch als Moeller-Technik oder Moeller-Whip bekannt.
Mein Video-Tipp für Anfänger*innen:
Erstaunlich, was diese Technik in Sachen Klang und Feeling ausmacht, oder? :-)
5. Hi-Hat Offbeat in Achteln
Jetzt wird’s funky! Offbeat Achtel auf der Hi-Hat erinnern mich immer an Disco Sounds wie die der Bee Gees, ich kann mir nicht helfen. :-)
Zugleich wirken die Und-Achtel schön treibend, was sich beispielsweise über ein durchgängiges Doublebasspattern sehr cool anhört. Hier ist je nach Geschmack wieder denkbar, das Beckenpaar leicht zu öffnen.
6. "Schlagzeuger" Figur - zwei 16tel und eine Achtel
Die „Schlagzeuger“ oder „Kuchenpfann“ Hi-Hat Figur besteht aus zwei Sechzehnteln und einer Achtelnote. Stellst Du Dir Dein Sechzehntelraster vor, sind die ersten drei Schläge hörbar; der Letzte ist stumm.
OOOX OOOX OOOX OOOX
O = laut
X = stumm
Warum ich diese Variation nenne, wie ich sie nenne? Sprich sie gerne einmal. ;-)
Für Zahlenliebhaber*innen: 1e+ 2e+ 3e+ 4e+
7. "Pfannkuchen" Figur - eine Achtel und zwei 16tel
Und auch für Hi-Hat Variation 6 gibt es eine Umkehrung, nämlich die Pfannkuchen Figur.
Sprichst Du diese, bemerkst Du, dass „Pfann“ länger als „-kuchen“ klingt.
Beachte, dass dieses Ostinato aus einer Achtel und zwei nachfolgenden Sechzehnteln besteht. Hier am Sechzehntelraster verdeutlicht:
OXOO OXOO OXOO OXOO
Mehr für Zahlenliebhaber*innen: 1unde 2unde 3unde 4unde
8. One-Hand-Lead: Mit einer Hand gespielte 16tel
Last but not least peppen durchgängige Sechzehntelnoten unsere Groovebasis auf. Diese werden mit einer Hand angeschlagen, was meine Bezeichnung One-Hand-Lead erklärt.
Du kennst womöglich auch die Variante der abwechselnden Sechzehntelnoten. Diese Spielweise hat nicht zuletzt den Vorteil, schnellere Tempi zu meistern.
Integriere sie ebenfalls gerne in Deine Überoutine, wenn Du magst. :-)
Hi-Hat Variationen als Push für Deine Kreativität
Das sind sie also, meine acht Hi-Hat Variationen für Schlagzeug Anfänger*innen. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Lernen und hoffe, dass sie Deine Kreativität nachhaltig befeuern.
Denke immer daran, in einem angemessen langsamen Tempo mit dem Üben zu beginnen und möglichst entspannt zu bleiben – der Rest ergibt sich von ganz alleine.
Hau rein! :-)
Welches Ostinato spielst Du am liebsten auf Deiner Hi-Hat? Durchgehende Achtelnoten, Viertel oder die Pfannkuchenfigur? Ich mag ja Letztere sehr gerne. ;-) Lasse es uns in den Kommentaren wissen!
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