Darum brauchst Du keine Angst vor Fehlern beim Musizieren haben

Die Angst vor Fehlern beschleicht uns wohl alle hin und wieder. Nicht nur beim Musizieren im stillen Kämmerlein, sondern vor allem auch auf der Bühne.

Klar, wir führen keine Operation am offenen Herzen durch. Hier wären Fehler tatsächlich … keine Option.

Doch beim Musik machen ist es doch eigentlich etwas anderes. Du brauchst hier keine Angst vor Fehlern haben.

Oder?!

Ein Plädoyer für mehr Mut zum musikalischen Fehler

Wenn wir einen Fehler machen, fühlen wir uns schlecht. Ich weiß das, weil ich ständig Fehler mache.

Kurz vor dem Schreiben dieses Artikels wieder. Da habe ich entdeckt, dass – mindestens - zwei meiner Infografiken einen musikalischen Zusammenhang aus dem Kontext gerissen nur suboptimal erklären. Meh … das ist doof. Und klar ein Fehler meinerseits.

Aber: Erneut wird mir das nicht mehr passieren. Daher habe ich aus dem Missgeschick gelernt. (Auch wenn es sich immer noch unangenehm anfühlt. Nun ja.)

Im Proberaum ist es ähnlich. Auch dort mache ich Fehler. Und glaub mir – jede Menge. Manche davon siehst und hörst Du auch auf YouTube. Hey, done is better than perfect. :-)

Und: Es gibt keinen Menschen, der nicht hin und wieder eine Sache so richtig vergeigt. Ich glaube, beim Vergleich mit anderen – nicht nur - Musiker*innen vergessen wir das gerne.

Versteh mich nicht falsch:

Mein Plädoyer für mehr Mut zum Fehler soll keine Entschuldigung für schludrige oder halbherzige musikalische Darbietungen sein. No way! Vielmehr möchte ich Rat mit Dir teilen, den ich mir als Anfängerin damals gewünscht hätte.

Das hätte ich auch gerne gewusst!

Ich dachte in meinen Anfangsjahren als Musikerin, dass Fehler echt übel wären. Daher strengte ich mich an, sie tunlichst zu vermeiden.

Ein Ergebnis davon?

Fills spielte ich nie oder nur ganz selten. Hauptsächlich trommelte ich also Grooves am Schlagzeug. Und das für eine wirklich lange Zeit. Weil ich das konnte.

Interessanterweise habe ich exakt dieses Phänomen im Laufe meiner Unterrichtstätigkeit immer wieder beobachten können.

Grooves werden heiß und innig geliebt – Fills hingegen weniger. Klar, das verstehe ich auch irgendwo.

Schließlich besteht ein Song in der Regel zu mehr als 85 % aus einem oder mehreren Beats. Und unter uns gesagt habe ich nicht grundlos ein PDF Workbook mit 364 von ihnen veröffentlicht. Wiederholungen geben einfach Routine und Spielsicherheit.

ABER! Und hier kommt das große Aber: Fills sind ebenfalls essenzieller Bestandteil von Musik. Oder Chops, Licks, Fill-Ins, wie auch immer Du den melodischen Übergang nennen möchtest.

Daher nimmst Du Dir selbst die Butter vom Brot, wenn Du sie wie ich damals vermeidest. Spätestens bei Deinem ersten Schlagzeugsolo wird das mehr als deutlich.

Fehler beim Musizieren? Lass menscheln und rocken!

Fehler nerven, kosten Zeit, Geld und gute Gefühle. Gleichzeitig sind sie typisch Mensch. Wir können sie also bei aller Liebe nicht vermeiden.

Daher musst Du ebenso wie ich lernen, das Beste aus ihnen zu machen. Bei mir ist das beispielsweise meine Fill-In Friday Videoserie auf YouTube.

Sie habe ich gestartet, damit Schlagzeug Anfänger*innen jeden Freitag zum Lernen eines neuen Fills motiviert werden.

Und ja, es gibt mit Sicherheit beliebtere Themen. Aber das spielt keine Rolle. Denn Ziel ist nicht Wachstum meines Kanals, sondern Wachstum der Übenden. Dein Weiterkommen.

Wenn Du nur eine Sache aus diesem Beitrag mitnimmst, dann bitte diese:

Sei ein Musik machender Mensch und erlaube Dir, Fehler zu machen. Hab keine Angst davor. Lerne aus ihnen. Das muss nicht heute sein, denn die musikalische Reise ist sowieso nie zu Ende. Auch morgen ist ein wunderbarer Tag dafür. :-)

In diesem Sinne:

Hau rein, bleib dran und spring auch mal ins kalte Wasser!

Brrr...

Manu ♪