Schlagzeugnoten verstehen, lesen und schreiben zu können bietet zahlreiche Vorteile. Gleichzeitig sind sie mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, denn:
Verlässt Du Dich ausschließlich auf Deine Noten, bist Du geneigt, Dein Gehirn auszuschalten.
Du spielst womöglich nicht mehr bewusst und ratterst Deine Übungen emotionslos herunter.
Ist eine Zeile in diesem Sinne erfolgreich gespielt, hakst Du sie schnellstmöglich ab – und widmest Dich den nächsten Takten, auf die gleiche Art und Weise.
Wo ist die Musik, die Spielfreude, das Feuer zwischen den Zeilen?
Das frage ich mich, wenn ich Musiker*innen dabei beobachte, wie sie ihren Notenständer in Grund und Boden starren.
Ertappst Du Dich manchmal auch dabei? Vielleicht weniger auf der Bühne, aber doch hin und wieder im Proberaum? Hands down: Mir geht es durchaus manchmal so.
Daher ist dieser Artikel als kleiner Reminder für Dich und mich zu gedacht, wenn wir unseren Schlagzeugnoten zu viel Aufmerksamkeit schenken. Du weißt ja: Die Dosis macht das Gift beziehungsweise in diesem Fall den Fehler. ;-)
Schlagzeugnoten: Ja, aber!
Ich bin definitiv eine Befürworterin vom Spielen nach Schlagzeugnoten. Sonst gäbe es meine PDFs nicht, geschweige denn würde ich Dir praxiserprobte Buchempfehlungen ans Herz legen.
Dennoch erlaube ich mir einen kritischen Blick auf die bewährten Blätter.
Ja, ohne ein fundiertes Notenverständnis machst Du Dir das Klangleben meiner Meinung nach schwerer als nötig. Vor allem als Anfänger*in, der oder die die ersten Schritte am Drumset strukturiert meistern möchte.
Nein, um tolle Musik zu machen brauchst Du nicht unbedingt schriftliche Vorgaben. Das schaffst Du auch alleine. :-)
Nutze Deine Schlagzeugnoten jedoch stets als praktisches Hilfsmittel. Dafür sind sie wie gemacht.
- Eigne Dir deren Inhalte langfristig an – sauge sie auf, interpretiere und werde selbst kreativ!
- Verlasse Dich auf Deinen Kopf, nicht auf den Deinen Notenständer.
- Habe stets einen Plan davon, was Du warum spielst.
- Halte die Ohren offen, ebenso Dein Herz. Vermeide keine Gefühle!
Musik ist Kommunikation, Emotion, Leben.
Vergiss das nicht.
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