3 Geheimnisse für mehr Konzentration beim Üben

Tipps mehr Konzentration

 

Psst … mehr Konzentration beim Üben gefällig?

 

Klar!

 

Die können nicht nur Musiker*innen gut gebrauchen.

 

In diesem Ratgeber erfährst Du, wie Du Dich einfach besser konzentrieren kannst.

 

Im Proberaum, aber auch darüber hinaus.

 

Bereit für die drei Geheimnisse? Wunderbar, dann auf geht’s! :-)

Wenn Deine Konzentration nicht so mag wie Du

Wir kennen es sicher alle:

 

Du magst heute mal so richtig in die vollen Gehen gehen. Einfach ultimativ produktiv sein. Vielleicht packst Du heute endlich mal diesen einen Schlagzeug Beat an.

 

Oder Du übst diese tricky Stelle in Deinem Cajonbuch. Du weißt schon, die ganz besonders ausgefuchste Übung.

 

Nur wenige Minuten am Instrument vergehen und Du bemerkst: Ok, das könnte heute schwerer als gedacht werden. Deine Konzentration will nämlich nicht so wie Du.

 

Was jetzt?

Was ich mache, wenn ich mich partout nicht konzentrieren kann

Egal, ob Du seit gestern oder über einer Dekade Musik machst – unkonzentrierte Tage sind immer dabei.

 

Schließlich bist Du nur ein Mensch und keine Maschine. (Sorry, falls doch.)

 

Dein Leistungsniveau schwankt also. Und damit ist auch Deine Konzentration immer ein wenig anders.

 

Das bedeutet: Was Dir an einem Tag leicht fällt, ist zwei Tage später womöglich wie der unbezwingbare Berggipfel. Zu hoch für Dich, um ihn zu besteigen.

 

Kann mich ich partout nicht konzentrieren, dann mache ich das:

 

...

 

Genau, nichts.

 

Es bringt mir nämlich wenig, mich beim Musizieren zu etwas zu zwingen. Das Ergebnis kann ich mir ausrechnen. Du Dir doch auch, oder?

 

Fehlt die Konzentration, steht das Üben unter keinem guten Stern.

 

Es wird verkrampft. Anfälliger für Unsicherheit beim Spielen. Und macht nicht wirklich Spaß.

 

Dann kannst Du es eigentlich gleich bleiben lassen. Und ja, das mag aus meiner Feder vielleicht seltsam klingen. Schließlich mache und lehre ich Musik beruflich.

 

Aus diesem Grund bin ich aber auch davon überzeugt: Ohne Konzentration ist Deine Zeit in eine andere Sache besser investiert. Wirklich, gönn Dir auch einmal eine Pause.

 

Das ist nämlich das erste Geheimnis für mehr Konzentration beim Üben:

 

Pausiere, wenn Deine Konzentration praktisch nicht vorhanden ist. Das können 20 Minuten, aber auch zwei Tage sein.

 

Es gibt ja einen Grund, warum Du Dich derzeit nicht aufs Üben konzentrieren.

 

Bei vielen Menschen ist das eine wilde Mischung aus

 

  • Stress,

  • Hektik oder

  • einfach bleierner Müdigkeit vom langen Tag.

 

Wen wundert es, dass die Energiereserven irgendwann futsch sind?`

 

Sich dann auch noch hinzusetzen und sich mit schwierigen, musikalischen Passagen proaktiv auseinanderzusetzen. Nö.

 

Dann lieber pausieren und die Energie auffrischen.

 

So kannst Du die nächste Übeeinheit wieder mit neuem Elan starten. Außerdem vermeidest Du so Leichtsinnsfehler, die sich bei fehlender Konzentration gerne einschleichen.

 

Die müssen nicht sein. Mach daher Pause und tanke Deine Energie neu auf.

Die Dosis macht das Gift - Geheimnis 2 ist das Gegenmittel

besser konzentrieren Musik machen

Flow. Geheimnis Nummer 2 für mehr Konzentration ist der Flow.

 

Er ist QUASI das, was wir am Musizieren so lieben.

 

Manchmal wissen wir das nicht. Aber wir erkennen diesen Zustand sofort, wenn wir in ihm sind.

 

Der Flow nach Mihály Csíkszentmihályi ist nämlich der, wenn Du alles um Dich herum vergisst.

 

  • Du lernst mit Leichtigkeit und das absolut konzentriert.
  • Gefühlt musst Du Dich nicht anstrengen, um Dich aufs Üben zu fokussieren.
  • Es funktioniert fast wie von alleine.

 

Und das ist der Punkt: Üben im Flow ist am schönsten. Die Gründe liegen auf der Hand. Hier eine kleine Auswahl.

 

  1. Du lernst viel nachhaltiger,

  2. bist total im Augenblick

  3. hast dabei Spaß.

 

Zudem vergisst Du alles um Dich herum. Dein Stress-Level fährt also drastisch herunter. Das ist wie ein kleiner Urlaub im musikalischen Alltag.

 

Klingt gut? Oh ja.

 

Dann stellt sich jetzt nur noch die Frage: Wie kommst Du in den Flow Zustand?

 

Wähle eine Übung so aus, dass sie Dich fordert, aber nicht überfordert.

 

Sie liegt dadurch genau in Deinem Sweet Spot der Konzentration.

 

Ein Beispiel dafür:

 

Du hast einen tollen Cajon Rock Groove gelernt. Er funktioniert schon sehr gut. An sich stellt er also keine sonderliche Herausforderung mehr für Dich dar.

 

Das ist einerseits toll. Andererseits wirst Du aufgrund der fehlenden Reibefläche beim Trommeln nicht mehr so leicht in den Flow kommen.

 

Ergänze den Beat also jetzt um eine neue Herausforderung. Das kann

 

  • eine veränderte Lautstärke,

  • das Spielen zur Musik oder

  • die Steigerung der Spielgeschwindigkeit

 

sein.

 

So sollte es auch mit dem Flow klappen. Probiere es noch heute aus!

Mache Dir Konzentration zur Gewohnheit!

Über die vergangenen Jahre habe ich immer wieder etwas Faszinierendes festgestellt. Sich konzentrieren zu können ist eine Fähigkeit, die Du trainieren kannst.

 

Warum ist das beim Üben von Schlagzeug, Cajon und Co. so?

 

Nun, ich bin keine Wissenschaftlerin. Daher kann ich nur meine ganz persönlichen Erfahrungen mit Dir teilen:

 

Je mehr Fortschritte Du an Deinem Instrument machst, desto leichter fällt Dir das Lernen.

 

Das liegt am System hinter der Musik. Sie basiert ja auf bestimmten Strukturen. Nicht nur an den Drums oder auf der Sitztrommel bemerken wir das rasch:

 

Die rhythmischen Muster – die Ostinati – wiederholen sich. Auch die einzelnen Übungen bauen häufig aufeinander auf.

 

In Deiner ersten Unterrichtsstunde ist das noch neu. Es ist ja noch keine Basis da. Dadurch ist alles noch vergleichsweise schwierig und Du fragst Dich, wie Du das jemals lernen sollst.

 

Nach 30 Minuten raucht Dir der Kopf. Vollbepackt mit Infos verlässt Du den Musikunterricht und buchst Deine nächste Lerneinheit.

 

Ist die nächste Stunde da, geht Dir das Gelernte vom letzten Mal plötzlich viel einfacher von der Hand. Du musst Dich jetzt viel weniger anstrengen, um das Ergebnis von letzter Woche zu erreichen.

 

Hierfür wieder ein Beispiel:

 

Als Schlagzeug Anfängerin spielst Du zu einem Playalong. Das macht Spaß und fordert Deine Konzentration heraus. Hast Du den Song gerockt, darfst Du zu Recht stolz auf Dich sein.

 

Ist das Trommeln zur Musik anstrengend? Ja, wenn Du es noch nicht so oft gemacht hast. Du musst Dich daran Schritt für Schritt herantasten.

 

Irgendwann spielst Du ohne nennenswerten Energieaufwand zu einem Song. Nach einigen Jahren macht es Dir auch nichts mehr aus, zehn oder 12 Lieder auf einem Konzert zu spielen.

 

Du hast Dir die Konzentration also zur Gewohnheit gemacht.

 

Das ist Geheimnis Nummer 3 – die Gewohnheit.

Bonus-Tipps für mehr Konzentration beim Üben

  1. Pausen,

  2. der Flow

  3. und die Gewohnheit

 

das sind meine drei Geheimnisse für mehr Konzentration beim Üben. Doch war es das schon?

 

Nein, da gibt es natürlich noch mehr. Meiner Meinung nach sind das aber die wichtigsten.

 

Zugleich kannst Du auch die folgenden Tipps ausprobieren. Auch sie nutze ich gerne, um wieder den Fokus zu schärfen.

Bring Abwechslung in Deinen Proberaum

Routinen oder Automatismen helfen uns dabei, unseren Alltag zu meistern. Wusstest Du, dass einem Menschen täglich zwischen 60.000 und 80.000 Gedanken durch den Kopf schießen? Das haben wissenschaftliche Studien bewiesen.

 

Daher ist klar, warum Routinen nicht nur beim Musizieren so wichtig sind. Müssten wir jeden Handgriff überdenken, wäre unser System schnell überladen. Wobei die Flut an Gedanken jetzt schon unvorstellbar hoch ist.

 

Automatismen haben also definitiv ihre Vorteile. Jedoch gibt es auch einen Nachteil, wenn Du immer das Gleiche machst: Monotonie. Sie kann Deine Kreativität beflügeln. Absolut.

 

Zugleich sind wir jetzt wieder bei der fehlenden Herausforderung. Der Flow lässt grüßen. Bring daher wieder mehr Abwechslung in den Proberaum, um Dich einfacher konzentrieren zu können:

 

Wiederhole Deine Übungen zum Beispiel nicht länger in einer bestimmten Reihenfolge.

 

Gestalte Themenwochen, die Dich fordern und fördern. Arbeite zum Beispiel eine Woche an der Geschwindigkeit und die Woche darauf am musikalischen Ausdruck.

 

Hol Dir externen Input und triff Dich – wenn möglich – zum gemeinsamen Musizieren mit anderen. Verändere also nicht das WAS Du übst, sondern WIE Du übst.

Inspirieren und konzentrieren - wie ist es bei Dir im Alltag?

Konzentration Tipps

 

Du machst nicht nur Musik. Auch die anderen Bereiche Deines Alltags erfordern Konzentration.

 

Was machst Du, um Dich bei der Arbeit, beim Kochen oder bei Gesprächen zu konzentrieren?

 

Es lohnt sich, darüber nachzudenken.

 

Die Ergebnisse Deines Brainstormings kannst Du in vielen Fällen nämlich auch aufs Üben Deines Musikinstruments übertragen.

 

Fokus macht hier den Unterschied. Was mich zum nächsten Tipp bringt.

Verknappe Deine Übezeit künstlich

Manchmal sind wir beim Üben unkonzentriert, weil wir uns zu viel Zeit dafür freischaufeln. Ich weiß, das klingt seltsam.

 

Aber vielleicht kennst Du es ja auch von der Arbeit: Je mehr Zeit Du für eine Aufgabe hast, desto länger brauchst Du dafür.

 

Du könntest Dein To-do theoretisch auch innerhalb einer kürzeren Zeitspanne erledigen. Aber das ist ja aufgrund der verfügbaren Zeit nicht nötig.

 

Genauso kann es beim Üben sein.

 

Stell Dir das wie bei einer Gießkanne vor. Je nach Aufsatz kannst Du das Wasser in einem Strahl oder in viele Tröpfchen bündeln.

 

  • Der Aufsatz ist jetzt unsere Übezeit und das Wasser die Konzentration. Verkleinerst Du den Aufsatz, ist der Wasserstrahl stärker.
  • Andersherum ist es, wenn im Aufsatz viele Löcher sind. Die Flüssigkeit verteilt sich jetzt, wobei sie eher vor sich dahin plätschert.

 

Daher kann es sich lohnen, Deine Übezeit für mehr Konzentration hin und wieder künstlich zu verknappen. Die Arbeit mit einem Timer bietet sich hierfür optimal an.

Weniger ist mehr - stelle Ablenkungen ab

Abschließend darf ein klassischer Tipp für konzentriertes Schaffen nicht fehlen: eliminiere Ablenkungen.

 

  • Stell Dein Smartphone auf lautlos,

  • such Dir einen optimal zu Dir passenden Proberaum

  • und lass Laptop, Fernseher und Co. beim Üben aus.

 

Vielleicht kannst Du auch Deine Familienmitglieder darum bitten, Dich von X bis Y Uhr nicht zu stören. In dieser Zeit magst Du konzentriert üben.

 

Was Dir letztlich zu mehr Konzentration verhilft, das ist immer individuell. Genauso wie kreativ sein an sich.

 

Probiere also gerne die Tipps aus diesem Beitrag aus. Und teile sie auch mit anderen. Dann bleiben sie zwar keine Geheimnisse mehr, irgendwo sind sie das ja eh nicht.

 

Manchmal müssen wir uns unser Wissen einfach nur wieder in Erinnerung rufen. :-)

 

In diesem Sinne: Hau rein und viel Fokus wünsch ich Dir!

 

Manu

 

Übrigens:

 

In diesem Video auf meinem YouTube-Kanal Schlagzeug- und Wortspielerin verrate ich Dir, was die wichtigste Schlagzeug Übung ist. Schau es Dir auch an, wenn Du ein anderes Musikinstrument spielst.

 

Der Tipp ist allgemein gültig und er kann ein echter Gamechanger für Dich sein:

 

Echt gut zu wissen, oder? :-)


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