
„Wie kann ich schneller mit der Bassdrum spielen?“
Diese Frage höre ich häufig - aus gutem Grund.
Zusammen mit der Snare bildet die Kick nämlich Grundgerüst der meisten Grooves.
Dieses Fundament muss sitzen, damit Du am Schlagzeug hoch hinaus kommst.
Wenn Du einen Wolkenkratzer bauen willst, wählst Du als Basis ja auch keine dünnen Holzbretter.
Du brauchst ein Fundament, auf das Du Dich IMMER verlassen kannst.
Im Idealfall ist das beim Schlagzeugspielen nicht anders.
Leider gibt es mit der Bassdrum aber öfter mal Probleme.
Vielleicht kennst Du sie auch:
- Irgendwie hinkt Dein Fuß ständig hinterher oder ist zu schnell.
- Wenn Du schneller spielen willst, verkrampfst Du aber.
- Deine Bassdrumschläge klingen dann unsauber.
- Und unsicher fühlst Du Dich auch oft.
Klare Sache, hier muss eine passende Übung für die Bassdrum her.
Oder zwei. (Denn doppelt hält besser.)
Davor sehen wir uns noch an, welche drei grundlegenden Dinge Du für das schnelle Spiel mit der Kick brauchst.
Oft liegt es nämlich auch an ihnen, dass es mit der Kick noch nicht so recht klappen will.
Auf geht's! :-)
Das ABC für das schnelle Spiel mit der Kick: 3 Grundlagen
Damit Du die Bassdrum entspannt schnell spielen kannst, brauchst Du drei Dinge als Grundlage.
Das ist unser Fundament:
A.) Ein gutes Bassdrumpedal
Spare nie am Pedal!
Egal, ob Du Single oder Doublebass spielst.
Es ist einfach viel zu wichtig, um hier Kompromisse einzugehen.
Ein gutes Bassdrumpedal sollte
- stabil sein,
- zuverlässig laufen
- und flexibel eingestellt werden können.
Wenn es das nicht ist, würde ich es nachrüsten.
Ich spiele zum Beispiel seit 2007 oder 2009 die alte Version der Iron Cobra Power Glide*. (*Werbung)
Dadurch habe ich mir seit über 15 Jahren (!) kein neues Pedal mehr kaufen müssen.
Auch, wenn ich natürlich könnte.
Ich mag aber nicht.
Never change a winning team.
Ein gutes Pedal für die Bassdrum sein Geld wert.
Du wirst den Unterschied merken.
B.) Die richtige Bassdrum-Technik
Spielst Du die Bassdrum Heel-Up oder Heel-Down?
- Heel-Up bedeutet kurz gesagt, dass Du Deine Ferse beim Spielen leicht anhebst.
- Bei der Heel-Down-Technik bleibt Dein Fuß auf dem Pedal "liegen". Die Ferse ist unten.
In diesem Blogbeitrag von bonedo sind die beiden Bassdrum-Techniken anschaulich erklärt.
Wenn Du die Kick schneller spielen willst, dann ist Heel-Up meine Empfehlung.
Später kommen dann vielleicht noch andere Techniken wie Slide oder Heel-Toe dazu.
Aber für den Anfang empfehle ich Heel-Up, das Spiel mit der angehobenen Ferse.
Es macht es spürbar leichter, die Bassdrum
- schneller,
- kraftvoller
- und kontrollierter
zu spielen.
C.) Das passende Schuhwerk (oder Socken, barfuß, je nachdem)
Auch die Schuhe, die Du am Schlagzeug trägst, wirken sich auf Dein Spiel mit den Pedalen aus.
Wenn die Schuhsohle zum Beispiel recht dick ist, dann fühlst Du das Pedal nicht mehr so gut.
Achte also darauf, dass Deine Schuhe eine
- durchlässige und
- einigermaßen „rutschige“ Sohle
haben.
Mit massiven Winterstiefeln spielt es sich zum Beispiel nicht gut.
Ich habe in meinem Unterricht daher immer ein paar Turnschuhe zum Wechseln dabei.
Manche spielen die Bassdrum aber auch gerne nur mit Socken oder sogar barfuß.
Ich mag das nicht (mehr), wie Du hier nachlesen kannst.
Aber hey, die Geschmäcker und Spielweisen sind verschieden. :-)
Daher schau für Dich, was in Sachen Beinkleider am Schlagzeug für Dich passt.
Im Laufe der Zeit kann sich Deine Wahl natürlich verändern.
Die Grundlagen müssen sitzen: Zusammenfassung
Unverzichtbar sind also
- das richtige Pedal (inklusive passender Einstellung),
- eine unterstützende Bassdrum-Technik
- und das passende Schuhwerk.
Hier spielt es auch keine Rolle, ob Du ein Single-Pedal oder eine Doublebass bei Dir am Schlagzeug hast.
Die Basis stimmt?
Klasse, dann auf zu Übung 1!
Und falls die Basis noch nicht stimmt:
Du kannst die Bassdrum-Übung natürlich trotzdem heute schon beginnen.
Ich empfehle aber, Dein Equipment zu prüfen und bei Bedarf nachzurüsten.
Schlagzeug lernen bringt auch mit gutem Zubehör genug Herausforderungen
mit sich.
Da müssen wir es uns nicht zusätzlich schwerer machen.
Schneller Bassdrum spielen mit Übung 1: Schlagzeugnoten PDF zum Ausdrucken
Für unsere erste Bassdrum-Übung musst Du schon gelernt haben, was
- Achtelnoten
- und Viertelnoten
sind.
- Die Hi-Hat läuft bei Übung 1 immer in Achtelnoten durch.
- Kick und Snare spielst Du als Viertelnoten dazu.
Da sich die Viertelnoten der Bassdrum verschieben, spielst Du die Snare und Kick oft gleichzeitig.
Achte hier bitte darauf, dass auch diese gemeinsamen Schläge schön sauber klingen.
Es soll nichts "flamen", also keine zeitliche Verzögerung zwischen den Schlägen zu hören sein.
Nicht zu verwechseln ist das mit den Flams als Rudiments,
die gewollt sind.
- Zähle außerdem gerne die Zählzeiten mit,
- und starte so langsam, dass Du Dich beim Üben nicht mehr verspielen kannst.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So geht Bassdrum-Übung 1
- Übe zunächst jeden Takt einzeln so langsam und so lange, bis Du Dich dabei wirklich wohl fühlst. Spielsicherheit ist das Zauberwort.
- Du fühlst Dich bei einem Takt schon sehr sicher? Dann gehe weiter zum nächsten Rhythmus.
- Das wiederholst Du so lange, bis Du jeden Groove sicher spielen kannst. Auf der musikalischen Skala hättest Du bei jedem Groove mindestens eine 8 von 10.
- Jetzt springst Du noch einmal zum ersten Takt am Anfang zurück. Du spielst nun jeden Takt einmal und gehst dann ohne Unterbrechung zum nächsten Rhythmus weiter. Keine Pausen! Achte auf Deinen Spielfluss.
- Das klappt super? Jetzt sei crazy! Springe wild zwischen den Takten hin und her. Natürlich soll auch jetzt wieder alles schön fließen.
Profi-Trick:
Indem Du Dich beim Üben aufnimmst, lernst Du zu hören wie Außenstehende.
Für solche Übe-Aufnahmen reicht grundsätzlich ein Smartphone.
Wie Du E-Drums aufnehmen kannst, erkläre ich in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Jetzt wird's noch spannender: Bei Übung 2 spielt die Kick Achtelnoten
Oha, siehst Du sie?
Die Viertelschläge der Bassdrum haben sich jetzt in Achtelschläge verwandelt.
Du spielst mit dem Fuß also deutlich mehr als zuvor.
Spätetens Übung 2 kann daher eine echte Herausforderung sein.
Auch für Deine Koordination, die Unabhängigkeit zwischen Händen und Füßen, am Schlagzeug.
Aus diesem Grund bitte ich Dich darum, Deine Geschwindigkeit beim Üben anzupassen.
Falls Dir die Grooves von Übung 2 Probleme bereiten, könntest Du gerade einfach zu schnell spielen.
Zu dieser Problematik habe ich sogar schon ein Video auf YouTube gemacht.
Schau es Dir unbedingt an, wenn es Dich immer wieder bei einer Schlagzeug-Übung raushaut.
Und jetzt:
Du bist dran! Heute ist der beste Zeitpunkt zum Anfangen
- Du hast Dir die Schlagzeugnoten PDFs heruntergeladen?
- Meine Profi-Tricks und Praxis-Tipps sind alle klar?
- Fragen zu den Übungen gibt's also keine mehr?
Klasse, dann bist Du dran!
- Prüfe Dein Pedal,
- stelle es (bei Bedarf) richtig ein
- und starte langsam und bewusst mit Übung 1.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung dafür hast Du bereits bekommen.
Und denke daran:
Jeder Schlag zählt!
Die Bassdrum ist beim Schlagzeugspielen so, so wichtig.
Daher lerne unsere heutigen Übungen so, dass wirklich alles sitzt.
Irgendwann kannst Du die Grooves dann auch um Sechzehntelnoten erweitern.
Aber das steht auf einem anderen Schlagzeugnoten-Blatt. :-)
Alles Liebe Dir.
Manu Holmer
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