
Wie kann ich einen Rhythmus richtig klatschen?
Diese Frage höre ich oft.
Meine Antwort darauf:
Wichtig sind nur zwei Dinge, nämlich wann und wie Du klatschst.
- Wann bezieht sich auf die Zählzeit, das Klatschen an der richtigen Stelle im Takt.
Das ist die Grundlage.
- Und beim Wie geht es darum, das dann auch zu fühlen.
Das ist für Fortgeschrittene.
Wie kommst Du dahin?
Lass es uns ansehen.
Auf geht's! :-)
Merke: Du klatschst einen Rhythmus genauso, wie Du ihn spielen würdest
In der Regel klatschen wir beim Üben, um einen Rhythmus hörbar zu machen.
Klatschen ist in diesem Fall also ein Hilfsmittel.
Ein Hilfsmittel, um den Rhythmus zu 100 % richtig spielen zu können.
Wenn Du weißt, wie der Rhythmus geht, dann kannst Du ihn auch richtig klatschen.
Im ersten Schritt musst Du also "nur" den Rhythmus verstehen.
Dazu schauen wir uns einfach seine wichtigsten Merkmale an.
Diese Merkmale verraten Dir, wie ein Rhythmus klingt
1. Die Taktart:
Die Taktart verrät Dir
- wie Du einen Rhythmus zählen kannst,
- wie viele Schläge er maximal enthalten wird
- und oft auch, wie Du die Musik betonen kannst.
Dabei ist die Taktart meist zu Beginn der Noten angegeben.
Falls sie nicht aufgeführt ist, kannst Du sie anhand der Noten und Pausen pro Takt herausfinden.
2. Alle Noten- und Pausenwerte im Rhythmus:
Ein Rhythmus besteht immer aus Notenwerten und manchmal auch aus Pausen.
Diese Werte musst Du kennen, wenn Du ihn richtig klatschen möchtest.
3. Die Zählzeit in der Musik:
Zählen hilft Dir dabei, Noten oder Pausen an der richtigen Stelle im Takt zu spielen.
Auch, wie lange jeder Schlag klingen soll, sagen Dir die Zählzeiten.
Daher empfehle ich, das Zählen beim Musizieren auf jeden Fall zu lernen.
So machst Du Dir Dein kreatives Leben deutlich leichter.
Eine einfache Klatsch-Übung für den Einstieg
Grau ist alle Musiktheorie.
Machen, die bewusste Aktion, macht den Unterschied:
Diese einfache Klatsch-Übung hilft Dir dabei, den Einstieg in wenigen Minuten zu schaffen.
Du kannst diese Übung auch im Musikunterricht mit Kindern oder Erwachsenen durchführen, wenn Du wie ich als Lehrkraft tätig bist.
Weiter unten kannst Du Dir den Takt anhören.
Was war nochmal das erste Merkmal eines Rhythmus?
Genau: seine Taktart.
Sie verrät uns, dass wir einen 4/4 Takt oder Rhythmus spielen werden.
Punkt eins können wir also schon einmal abhaken.
Hast Du die Taktart schon entdeckt?
Spoiler:
Im zweiten Schritt schauen wir uns an, aus welchen Noten und Pausen unser Rhythmus besteht.
Wir haben
- zwei Viertelnoten,
- eine Achtelpause,
- eine Achtelnote und
- vier Sechzehntelnoten
in dieser Reihenfolge.
Rechnen wir alle Werte zusammen, haben wir insgesamt vier Viertelnoten im Takt.
4/4 als Taktart stimmt also.
Und 2 von 3 Merkmalen haben wir damit auch schon durchleuchtet.
Juhu!
Theoretisch kannst Du den Rhythmus jetzt schon klatschen.
Praktisch gehen wir aber jetzt noch die Extra-Meile.
Wir lernen, den Rhythmus zu zählen.
Anleitung zum richtigen Zählen und Klatschen von Musik
Siehst Du sie?
Unter unseren Noten stehen
- Zahlen und
- Buchstaben.
Das sind Zählzeiten in der Musik.
- 1, 2, 3, 4 stehen für unsere Viertelschläge.
- Die +, die Du als "und" sprichst, sind Achtelschläge.
- 4 e + e sind Zählzeiten für unsere vier Sechzehntelnoten.
Aber Moment!
Warum schreibe ich unter die Noten dann 1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e?
Das ist mein rhythmisches Raster in Sechzehntelnoten.
Sechzehntelnoten sind die kleinsten Notenwerte, die Du in diesem Rhythmus hast.
Daher nehmen wir sie auch als Grundlage zum Zählen her.
Wären Achtelnoten die kleinsten Notenwerte im Takt, würde ich so zählen:


Tempo: 62 BPM (Viertelpuls)
Den kleinsten Notenwert im Rhythmus nutzte ich als Grundlage zum Zählen, weil ich so nicht umdenken muss.
Ich kann einfach alle Schläge über das gleichbleibende Raster verteilen.
Statt nur die gefetteten Schläge 1, 2, 3 + 4 e + e zu zählen, verteile ich sie einfach über das gleichbleibende Raster 1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e.
So weiß ich auch gleich, wie lange jeder Schlag beim Klatschen dauert.
Du hast eine Frage dazu?
Schreib mir gerne einen Kommentar unten!
Fazit: Der Schlüssel zum Klatschen ist Verständnis & Übung
Um einen Rhythmus zu klatschen, brauchst Du
- die richtige Taktart,
- die Noten und Pausen
- sowie die Zählzeiten in der Musik (im Idealfall).
Dieses Trio schafft Verständnis.
Und dann fehlt natürlich noch die Übung.
Denke daran:
Umso öfter Du Deine Rhythmen richtig klatschst, desto leichter wird es Dir fallen.
Es ist also wie immer beim Üben.
Daher bleibt mir nur noch das hier zu schreiben:
Ganz viel Geduld wünsche ich Dir - und noch mehr Freude.
Du weißt, wofür Du es machst: für Dich.
Alles Liebe Dir.
Manu Holmer
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