Juhu, Du lernst ein Musikinstrument!
Zumindest klang das bei Dir bis vor einiger Zeit noch so.
Aktuell fühlst Du die Freude am Musizieren irgendwie gar nicht.
Wenn Du an Dein Instrument denkst, dann ist da eher
- Frust,
- Ärger und
- vielleicht auch ein wenig Neid.
Juhu, ich lerne gerade ein Musikinstrument?
Eher so:
Mhh … ich spiele halt irgendwie vor mich hin.
Wenn überhaupt.
Autsch, das klingt nach schlechten Zeiten.
Doch auch die gehen wieder vorbei.
Sage ich, weil?
Wissen aus Erfahrung.
Ich kenne niemanden, bei dem oder der es immer nur rund läuft.
Und genau darum sollten wir ab jetzt offen und öfter über die schlechten Zeiten beim Lernen eines Musikinstruments reden.
Also:
Gut kann auch schlecht sein - die Ironie der Sache
Die schlechten Zeiten von heute sind die guten Zeiten von gestern.
Ironischerweise ist das beim Lernen eines Muskinstruments ganz oft so.
Denke doch einmal zurück:
Am Anfang hattest Du vielleicht noch keinen Plan von irgendwas.
Du hast Dich daher wie ein Schnitzel selbst über die kleinsten Fortschritte gefreut.
Neues Wissen hast Du wie ein Schwamm aufgesogen.
Und als Du dann Deinen ersten Rhythmus oder Dein erstes Lied begleiten konntest, warst Du stolz wie Bolle.
Das waren doch gute Zeiten, oder?
Ich finde schon.
Auch, wenn Zeit an sich ja neutral ist.
Jedoch:
Mit steigender Erfahrung wachsen bei den meisten Menschen auch die Erwartungen an sich selbst.
Was sie früher vom Schlagzeughocker haute, langweilt sie heute fast schon.
Klar, denn Menschen streben nach Wachstum.
Natürlich auch beim Lernen eines Musikinstruments.
Nur:
Schlechte Zeiten brechen meist dann an, wenn Erwartungen länger nicht erfüllt werden.
Denn genau DAS ist es doch, was nervt:
Erwartungen, die jetzt gerade noch offen sind.
Weil unerfüllte Erwartungen für Ärger sorgen
Schlechte Zeiten beim Lernen eines Musikinstruments fühlst Du in der Regel dann, wenn Du
- keine oder kaum spürbare Fortschritte machst,
- Dir ein roter Faden oder ein Plan zum Vorankommen fehlt
- oder Du einfach noch nicht dort bist, wo Du gerne schon wärst.
Klar, ich kann nicht für jeden Menschen auf dieser Welt sprechen.
Und natürlich gibt es noch viel mehr Gründe, warum Du musikalisch gesehen gerade in der Luft hängst.
Unerfüllte Erwartungen sorgen aber ganz oft für eine schlechte Stimmung.
Daher mein Tipp:
Geh in Dich und schau Dir an, warum es bei Dir gerade so schwierig ist.
Diese Fragen können Dir dabei helfen:
- Welche Erwartung hast Du aktuell? Was wünschst Du Dir? Was nicht?
- Was erhoffst Du Dir davon, wenn Deine musikalische Erwartung erfüllt ist?
- Und kennst Du eine Lösung, die Deine Realität und Erwartung in Einklang bringen könnte?
Schreibe Dir das gerne auf, damit Du es schwarz auf weiß vor Dir siehst.
Das kann den Knoten lösen.
Wenn Du Musikunterricht nimmst, dann besprich Deine Erkenntnisse unbedingt auch mit Deiner Lehrkraft!
Sie oder er kennt schwierige Phasen sicher selbst und kann daher direkt passende Praxis-Tipps geben.
Denn wie gesagt:
Schlechte Zeiten beim Lernen eines Musikinstruments kennen die meisten von uns
Das Schöne ist aber:
Manche Probleme lösen sich im Laufe der Zeit einfach in Luft auf.
Dranbleiben ist da der Schlüssel.
Mit anderen Schwierigkeiten wirst Du lernen, zu leben.
Akzeptanz ist hier das Stichwort.
Andere Dinge wirst Du aktiv lösen können.
Schlechte Zeiten sind also nichts, was Du fürchten oder verdammen müsstest.
Sie kommen einfach.
Aber in der Regel kommen sie nicht, um langfristig zu bleiben.
Und wenn sie bei Dir sind, dann grüß sie herzlich von mir.
Ich kenne sie nämlich nicht erst seit meinem 2022er-Struggle ganz gut.
Und weil ich sie so gut kenne, kann ich meine Erfahrungen auch mit anderen teilen.
Alles Liebe Dir und halt die Ohren steif.
Manu
SOS-Tipp für mehr Selbstliebe beim Musizieren
Kennst Du Deinen schärfsten Kritiker?
Schau in den Spiegel.
Viele Menschen gehen mit sich selbst extrem hart ins Gericht.
Sie kritisieren und beschimpfen sich, da schlackern Dir die Ohren.
Wenn Du Dich jetzt ertappt fühlst, dann bist Du damit nicht alleine.
Ich werde nicht werten, aber möchte Dir noch einen lieb gemeinten Tipp ans Herz legen:
Behandle Dich so, wie Du Deinen besten Freund oder Deine beste Freundin behandeln würdest.
Mit
- Wertschätzung,
- Respekt und
- Offenheit.
Sei liebevoll mit Dir.
Gib Dir die Zeit, die Du brauchst.
Du machst, was Du kannst.
Und das ist genauso wie Du:
genug.
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